Gay in Bollywood: Erste schwule RomCom veröffentlicht

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„Shubh Mangal Zyada Saavdhan“ ist ein absolutes Novum: Es ist die erste romantische Komödie aus Indien, in der ein schwules Paar im Vordergrund steht. Dabei ist zweitrangig, dass die Geschichte um die verwirrten Schwiegereltern, die sich eine Schwiegertochter gewünscht hätten, nicht unbedingt neu ist. 

Bezüglich Homosexualität ist Indien ein Land der Widersprüche: Pulsierenden Schwulenszenen in den Großstädten stehen Angst, Gewalt und Unterdrückung gegenüber, vor allem auf den Dörfern. Aber Indien ist auch ein Land der Umbrüche: Seit 2018 ist schwuler Sex in Indien offiziell legal. Vieles hat sich seitdem geändert.

Letztes Jahr veröffentlichten wir ein Interview mit dem offen schwulen Schauspieler Saattvic. Er erzählte uns davon, wie sich Bollywood und die indische Gesellschaft in den letzten Jahren verbesserten. Immer mehr Filme und Serien tauchten auf, vor allem auf Streamingportalen, in denen queere Charaktere nicht wie sonst die Witzfigur waren, sondern mit ihrer Diversität im Fokus der Geschichte standen. Mit „Shubh Mangal Zyada Saavdhan“ („Sei lieber vorsichtig mit der Ehe“) kommt eine solche Geschichte nun erstmals auf die große Leinwand.


Schwule Küsse und extravagante Tanznummern

Die Komödie ist seit letzten Freitag in Indien im Kino zu sehen. Es geht darin um das Paar Kartik und Aman, gespielt von Ayushmann Khurrana und Jitendra Kumar. Kartik und Aman versuchen, Amans Eltern dazu zu bringen, zu akzeptieren, dass ihr Sohn schwul ist – während die alles daran setzen, eine heterosexuelle Ehe für ihn zu arrangieren.

Ayushmann Khurrana erzählte gegenüber dem New Indian Express, er hoffe, dass sie mit der Liebesgeschichte zweier Jungen und wie sie die Welt bekämpfen, auch Homophobe erreichen werden. Der Film verberge eine ernste Botschaft, verpackt in Popcorn-Unterhaltung, so der Schauspieler. Er machte deutlich:

„Die meisten Menschen in der LGBTQ-Gemeinschaft haben Schwierigkeiten, mit ihren Familien zu sprechen. Die Familien sind das größte Hindernis. Sie sind konservativ, nicht progressiv, verschlossen. Ich glaube, unser Film wird der erste Schritt zur Eröffnung eines Gesprächs sein.“

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