Grindr verliert die Hälfte seiner Mitarbeiter

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Foto: AFP / Dave Kotinsky

Grindr hat etwa 45 Prozent seiner Mitarbeiter verloren, nachdem es sich einer wachsenden Zahl von Unternehmen angeschlossen hat, die eine strenge Rückkehr ins Büro durchsetzen.

Nach Angaben der Gewerkschaft Communications Workers of America (CWA) sollen etwa 80 der 178 Mitarbeiter gekündigt haben, nachdem im vergangenen Monat angeordnet wurde, dass die Mitarbeiter an zwei Tagen pro Woche persönlich in zugewiesenen „Hub-Büros" arbeiten müssen oder entlassen werden. Berichten zufolge hatten die Mitarbeiter zwei Wochen Zeit, um zu entscheiden, ob sie in die „Hub-Stadt" ihres jeweiligen Teams – entweder New York, Chicago, Los Angeles, San Francisco oder Washington umziehen. Die Änderung wurde angekündigt, nachdem eine Mehrheit der Mitarbeiter der LGBTIQ*-Dating-App ihre Absicht angekündigt hatte, sich gewerkschaftlich zu organisieren. 

Die CWA bezeichnete die aktualisierte Politik von Grindr als einen Versuch, „die Beschäftigten davon abzuhalten, über ihre Arbeitsbedingungen zu sprechen". Grindr hat bestritten, dass seine Politik der Rückkehr an den Arbeitsplatz dadurch beeinflusst wurde, dass sich einige seiner Mitarbeiter für eine gewerkschaftliche Organisierung entschieden haben. Im zweiten Quartal des Jahres hat das börsennotierte Unternehmen seinen Umsatz um 32% auf 61,5 Millionen US$ steigern können. Der Betriebsgewinn erhöhte sich um 61 Prozent auf 13,9 Millionen US-Dollar. Die Grindr Aktie reagierte mit einem Kursplus von fast 9% auf diese Zahlen.

Der Hamburger Datenschutzbeauftragte Thomas rät von der Grindr-Nutzung ab, da die App sensible Daten wie den HIV Status mit Werbepartnern teilt. In Norwegen mußte die Firma daher bereits eine Millionenstrafe zahlen. Die rechtsgerichteten politischen Ansichten des neuen Chefs von Grindr veranlassten bereits einige Nutzer, die Dating-App für Schwule zu löschen. George Arison hatte getwittert, er sei ein Konservativer, der einige der Positionen des ehemaligen Präsidenten Donald Trump unterstützt. 

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