Großbritannien: Konservative wettern gegen Aufklärung

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Die britische Abgeordnete Miriam Cates ist „beunruhigt“ über Programme an Schottlands Schulen, die über queeres Leben aufklären und „LGBT-Champions“ küren. Was daran wirklich beunruhigend ist und die souveräne Reaktion der Regierung. 

Foto: Pat Scaasi / MI News / NurPhoto / AFP

Miriam Cates, Mitglied des Parlaments für Penistone und Stocksbridge in South Yorkshire, äußerte ihre Besorgnis über die möglichen Auswirkungen von Programmen, die darauf abzielen, Schülerinnen und Schüler der LGBTQ+ -Community zu unterstützen. Insbesondere äußerte sie sich zu einer kürzlich vorgestellten Kampagne, die freiwillige „Gender- und sexuelle Orientierungsallianzgruppen" an Schulen in Schottland vorsieht in deren Rahmen Schüler*innen zu „LGBT-Champions“ ernannt werden können. Cates befürchtet, dass zu frühe Konfrontation mit Sexualitäts- und Geschlechtsfragen Kinder überfordern und verwirren könnten und sprach laut The Telegraph von „Ideologie". 

Die Ideologie der Frühsexualisierung

Cates ist ein weiterer Fall in einer langen Tradition konservativer bis extremistischer Politiker*innen, die die unterschwellige gesellschaftliche Angst vor Missbrauch geschickt gegen jene nutzt, die Kinder resilienter gegen Diskriminierung und Übergriffe machen. Dabei ist die wissenschaftliche Datenlage relativ eindeutig: 

Studien legen nahe, dass eine frühzeitige und angemessene Aufklärung über Sexualität dazu beitragen kann, schützende Faktoren bei Kindern zu fördern. Dazu gehören ein besseres Verständnis von angemessenen und unangemessenen Berührungen, die Fähigkeit, Grenzen zu setzen, und ein erhöhtes Bewusstsein für potenzielle Risiken. Frühzeitige Aufklärung kann auch die Kommunikation zwischen Kindern und vertrauenswürdigen Erwachsenen verbessern. Kinder können sich eher öffnen und über ihre Erfahrungen sprechen, wenn sie wissen, dass sie ernst genommen und unterstützt werden.

Trockene Reaktion der schottischen Regierung

Ein Sprecher der schottischen Regierung reagierte dementsprechend selbstbewusst nicht direkt auf die inhaltliche Kritik Cates. Er stellte gegenüber The Telegraph klar:

„Wir sind entschlossen, alles zu tun, was wir können, um Schottland zum besten Ort zum Aufwachsen für junge LGBTQI+-Menschen zu machen.“

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