Homophober Hass gegen Pete Buttigieg

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Pete Buttigieg könnte der erste offen schwule Präsidentschaftskandidat der USA werden. Dorn im Auge seiner Kritiker in der letzten Woche: Ein Bühnenkuss mit seinem Ehemann. Buttigiegs Konkurrent Bernie Sanders nahm ihn unterdessen in Schutz.

Der einflussreiche amerikanische Radiomoderator Rush Limbaugh machte letzte Woche Schlagzeilen mit einem deutlichen Angriff auf Buttigieg. Er berief sich darauf, dass Buttigieg behauptet hatte, Amerikas Eltern hätten Schwierigkeiten, ihren Kindern Donald Trumps Taten zu erklären – und fragte dann seinerseits, wie Eltern ihren Kindern erklären sollten, warum Buttigieg auf der Bühne seinen Ehemann küsste. Liebe kam ihm als Erklärung wohl nicht in den Sinn.

Indirekt machte Limbaugh damit deutlich, Homosexualität sei schlimmer als Trumps Frauenfeindlichkeit. Mit seiner Sendung, die von vielen Radiosendern ausgestrahlt wird, erreicht Limbaugh Millionen von Hörern. Erst wenige Tage zuvor wurde der als konservativ geltende Moderator von Präsident Donald Trump mit der Freiheitsmedaille ausgezeichnet – dem höchsten zivilen Orden der Vereinigten Staaten.


Sanders verurteilt homophoben Angriff

Foto: G. Skidmore / CC BY-SA 2.0 / wikimedia.org

Bernie Sanders ist einer von Buttigiegs Konkurrenten im Kampf um den Platz als Wahlkandidat der demokratischen Partei. Derzeit laufen die Vorwahlen, zwei Staaten sind bereits durch – Buttigieg siegte in Iowa, Sanders wiederum in New Hampshire. 

Der 78-jährige Sanders ist seit 2007 Senator des US-Bundesstaates Vermont. Im letzten Wahlkampf unterlag er knapp Hilary Clinton, die von den Demokraten ins Rennen geschickt wurde, um Trump aufzuhalten.

Am Freitag erklärte Sanders mit Blick auf Rush Limbaugh, persönliche Angriffe seien absolut inakzeptabel. Die homophoben Äußerungen bezeichnete er darüber hinaus als beleidigend und skandalös. Buttigieg selbst sagte zu dem Vorfall nur:

 „Nun, ich liebe meinen Mann. Ich bin meinem Mann treu. Auf der Bühne beschränken wir uns normalerweise auf eine Umarmung. Aber ich liebe ihn sehr, und ich werde mir von Leuten wie Rush Limbaugh keine Vorträge über Familienwerte anhören.“


Prediger Bert Farias warnt vor Homo-Verschwörung

Und noch ein Angriff auf Buttigieg sorgte für Aufregung: Die bekannte fundamentalchristliche Webseite Charisma News veröffentlichte vor zwei Tagen eine Kolumne des Predigers Bert Farias. In dem Stück mit dem klangvollen Titel „Schwulenaktivismus – Das Todesröcheln einer Nation“ stellte er den Demokraten Buttigieg als Schlüsselfigur einer Homo-Verschwörung dar.

Farias kritisierte, dass viele Menschen die Tatsache feiern würden, dass Buttigieg seinen Mann öffentlich und ohne Scham küssen würde – und machte klar, dass Homosexualität und besonders Buttigiegs angebliche Homo-Propaganda eine Gefahr für die gesamte Nation seien.

Der homophobe Prediger betonte, dass der mögliche Kandidat der Demokraten Dinge praktiziere, für die er laut Bibel den Tod verdienen würde. Die voranschreitende Normalisierung von Homosexualität würde die Menschen gefühllos und unempfindlich gegenüber der Tatsache machen, wie schändlich und abscheulich derlei Verhalten sei – und am Ende Gottes Zorn über die Gesellschaft bringen.

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