Hongkong: Lesbische Eltern erhalten Anerkennung für gemeinsames Kind

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Foto: AFP

Ein Gerichtsurteil in Hongkong sorgt aktuell für Aufsehen, da es sich auf die Seite eines lesbischen Paares gestellt hat, das für den gemeinsamen elterlichen Status ihres Kindes kämpft, welches mithilfe der reziproken In-vitro-Fertilisation (RIVF) gezeugt wurde. Das Urteil wird von der LGBTIQ*-Community als Meilenstein gefeiert.

Die RIVF ist ein medizinisches Verfahren, das es lesbischen Paaren ermöglicht, gemeinsam ein Kind zu zeugen, indem die Eizelle einer Frau, die mit Hilfe eines Samenspenders befruchtet wurde, auf die andere Frau übertragen wird, die die Schwangerschaft austrägt. Dieses Verfahren wird in mehreren europäischen Ländern ohne Einschränkungen durchgeführt.

Zwei Frauen, die sich dem Verfahren unterzogen haben, sind vor Gericht gezogen, nachdem die Regierung von Hongkong nur eine von ihnen als Mutter ihres Sohnes anerkannt hatte, unter Berufung auf bestehende Familiengesetze. Da Hongkong gleichgeschlechtliche Ehen nicht anerkennt, hatten die Frauen in Südafrika geheiratet und sich der RIVF unterzogen.

Die Richterin Queeny Au-Yeung entschied jedoch, dass die Nichtanerkennung eine Form der Diskriminierung darstellt, da das Kind keinen genetisch verbundenen Co-Elternteil hat. Das Gericht erklärte, die zunächst nicht anerkannte Frau sollte als "Elternteil nach Gewohnheitsrecht" anerkannt werden, um ihren Rechtsstatus der Realität anzupassen.

Das Urteil wird von LGBTIQ*-Aktivist*innen als historisch begrüßt. Das Justizministerium prüft das Urteil derzeit eingehend und denkt über das weitere Vorgehen nach. *mk Quelle: AFP

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