Studie: Radikaler Wandel zum Positiven in Hongkong

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Foto: Yan Zhao / AFP

Das Zentrum für Vergleichendes und Öffentliches Recht an der University of Hongkong (UHK), das Sexualities Research Programme an der Chinese University of Hongkong (CUHK) und das Human Rights Law Program an der University of North Carolina (UNC) School of Law haben eine äußerst interessante Studie zur Lage von LGBTIQ* in Hongkong veröffentlicht.

Eine Studie mit 1.551 Teilnehmern in Hongkong ergab, dass nur 17 Prozent der Befragten gegen die gleichgeschlechtliche Ehe sind, während 23 Prozent neutral zu dem Thema stehen. Dies stellt einen radikalen Wandel im Vergleich zu einer ähnlichen Umfrage vor einem Jahrzehnt dar. Im Jahr 2013 stellten Forscher fest, dass nur 38 Prozent der Öffentlichkeit in Hongkong die gleichgeschlechtliche Ehe unterstützten. Diese Zahl stieg in einer Umfrage von 2017 auf 50,4 Prozent, aber die neueste Forschung gibt der LGBTIQ*Community der Region neue Hoffnung.

Diskriminierungsschutz gefordert

Die aktuelle Umfrage ergab auch eine deutliche Zunahme der Unterstützung für schwule Männer und Lesben im Allgemeinen, wobei 71 Prozent der Menschen sagten, dass es ein Gesetz geben sollte, das vor Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung schützt – im Vergleich zu 69 Prozent im Jahr 2017 und 58 Prozent im Jahr 2013. Nur sechs Prozent der Befragten waren gegen den Gedanken an Schutzmaßnahmen. Weitere positive Entwicklungen laut Studienmacher*innen:

Foto: Yan Zhao / AFP

Drastisch weniger Homophobie

Es gibt einen massiven Rückgang bei den Menschen, die offen gegenüber schwulen Männern und Lesben ablehnend eingestellt sind. Im Jahr 2013 gaben 32 Prozent der Menschen an, homosexuelle Männer und Frauen nicht zu akzeptieren, verglichen mit nur 13 Prozent heute.

„Unsere Studie zeigt, dass die Unterstützung für die Rechte gleichgeschlechtlicher Paare im letzten Jahrzehnt erheblich gewachsen ist“,

sagte Holning Lau, ein Professor an der UNC, der die Forschung zusammen mit Kelley Loper von der UHK und Yiu-Tung Suen von der CUHK leitete. 

„Die Zunahme der Unterstützung für die gleichgeschlechtliche Ehe und der Rückgang des Widerstands gegen Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung sind besonders bemerkenswert“,

fügte Lau hinzu. Und erklärt diese Veränderung so:

„In den letzten zehn Jahren hat sich viel verändert. Die Hongkonger Gerichte haben mit Urteilen, die gleichgeschlechtliche Paare schützen, Schlagzeilen gemacht. Die Liste der Rechtsprechungen weltweit, die die gleichgeschlechtliche Ehe legalisiert haben, ist rapide gewachsen. Die Darstellung von Lesben und schwulen Männern in den lokalen und globalen Medien hat ebenfalls zugenommen. Dies sind einige der Faktoren, die den Hintergrund für die Veränderungen in der öffentlichen Meinung bilden, die wir in unserer Forschung festgestellt haben.“

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