Indiens Psychiatrische Gesellschaft unterstützt LGBTIQ* vorm Supreme Court

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Eine Sitzungsrunde am indischen Supreme Court in Neu Delhi bezüglich der Abschaffung des Strafgesetzes Section 377, das gleichgeschlechtlichen Sex verbietet, begann am Dienstag mit  einem Paukenschlag. Die Indian Psychiatric Society plädierte klar für Entkriminalisierung

Foto: Legaleagle86 / CC BY-SA 3.0 / wikimedia

Seit Jahren streiten Aktivisten in Indien für die Abschaffung von Section 377, die gleichgeschlechtlichen Sex als „Akt wider die Natur“ unter Strafe stellt (blu berichtete). 2013 gab es einen Rückschlag, als die Richter am Supreme Court in Neu Delhi mit einer Grundsatzentscheidung zugunsten des Gesetzes dessen Gültigkeit unterstrichen. Gegen das Urteil wurde viel demonstriert und geklagt, es gab Petitionen und Kampagnen, sodass seit dem heutigen Dienstag erneut in Neu Delhi über das Thema verhandelt wird. Der Prozess begann mit einer überdeutlichen Stellungnahme der Indian Psychiatric Society, die in einem offiziellen Papier klarstellte, dass sie  „gleichgeschlechtlichen Sex als normale Variante menschlicher Sexualität anerkennt, sehr ähnlich wie Heterosexualität oder Bisexualität“.

Die Stellungnahme ist ein erstes positives Signal in einer Gerichtsverhandlung, die im besten Fall zur Streichung von Section 377 aus dem indischen Strafgesetzbuch führen könnte. Unter den aktuellen Umständen können sexuelle Aktivitäten „wider die Natur“ in Indien mit Haftstrafen bis zu lebenslänglich sowie Geldbußen geahndet werden.    

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