Kenianischer LGBTIQ*-Aktivist Edwin Chiloba ermordet

Der kenianische Designer und LGBTIQ*-Aktivist Edwin Chiloba wurde ermordet in einer Metallkiste aufgefunden. Er wurde 25 Jahre alt.

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Die Leiche des 25-jährigen Modedesigners und Models Edwin Chiloba war am 4. Januar nahe der Stadt Eldoret in einer Metallkiste am Straßenrand entdeckt worden, nachdem ein Motorradtaxifahrer gemeldet hatte, dass ein Auto ohne Nummernschilder die Kiste entsorgt hatte.

Am 6. Januar gab die Polizei bekannt, dass ein Hauptverdächtiger festgenommen wurde. Laut Chefermittler Peter Kimulwo handelt es sich bei dem Verdächtigen um den besten Freund und Mitbewohner des Opfers.

Wie kenianische Medien berichteten, hörten Nachbarn am Neujahrstag aus der Wohnung von Edwin Chiloba und Jackton Odhiambo (der als Iʼam Lizer bekannte Fotograf ist Urheber der meisten Modefotografien auf Chilobas Instagram-Account) einen Streit. Danach wurde Chiloba nicht mehr lebend gesehen. Tage später hätten sie einen ekligen Geruch aus der Wohnung wahrgenommen und gesehen, wie Odhiambo und zwei andere Beteiligte eine Metallkiste weggeschafft hätten. 

Foto: Instagram / @iam.lizer

Die Motive der Tat sind noch nicht bekannt, erklärte Polizeisprecherin Resila Onyango.

„So my movement is for everyone.“

Edwin Chiloba gehörte zu den bekanntesten LGBTIQ*-Aktivisten Kenias. Als Model und Modedesigner hatte er großen Einfluss auf die LGBTIQ*-Community des Landes und sprach sich offen gegen die diskriminierenden Gesetze in Kenia aus. In dem mehrheitlich konservativ-christlichen Land wird Homosexualität immer noch extrem geächtet und kann mit Haftstrafen von bis zu 14 Jahren bestraft werden.

Am 16. Dezember postete Chiloba auf Instagram:

„So my movement is for everyone.

It’s about inclusion. And if I am going to fight what I have been marginalized for, I am going to fight for all marginalized people.“

Die Gay and Lesbian Coalition of Kenya bezeichnete Chiloba als „eine weitere Seele, die durch Hass verloren ging“. „Worte können nicht einmal erklären, wie wir uns als Community im Moment fühlen. Wir werden dich vermissen“, fügte die Koalition hinzu.

Auch die National Gay and Lesbian Human Rights Commission würdigte ihn: „Edwin war ein geliebtes und geschätztes Mitglied seiner Gemeinschaft, das die ihm zur Verfügung stehenden Plattformen nutzte, um für das Richtige zu kämpfen.“ *AFP/sah

Foto: Instagram / @galck_ke

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