Katholische Religionsexpertin startet Initiative gegen Fußball-Pride-Trikots

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Unter dem Motto „Let All Play – Yes to Soccer No to Politics“ („Lasst alle spielen – Ja zum Fußball, Nein zu Politik“) hat US-Religionswissenschaftlerin Jennifer S. Bryson eine Initiative gegründet, die sich für ein Verbot von Pride-Trikots bei Fußballspielen einsetzt. Das Verbot sei eine Frage der Inklusion 

Foto: letallplay.org

 „Der LGBT-Regenbogen ist ein politisches Symbol“, heißt es in einem Bericht, den Let All Play kürzlich veröffentlichte. „Die Regeln des International Football Association Board (IFAB) besagen, dass ‚die Ausrüstung keine politischen, religiösen oder persönlichen Botschaften oder Bilder enthalten darf (Paragraph 04.5)‘, die Ausrüstungsregularien der FIFA fügen dem ein Verbot jeglicher ‚politischer oder vergleichbarer Symbole‘ (Artikel 8.3) hinzu. Die FIFA muss auf die Einhaltung ihrer eigenen Regeln pochen.“

Religionswissenschaftlerin Jennifer S. Bryson (profiliert sich selbst als Fan von Fahrrädern als Transportmittel, Fußball und der katholischen Kirche) reagiert mit der Let All Play-Kampagne auf den relativ neuen Brauch, dass Fußballmannschaften bei offiziellen Spielen Regenbogen-Trikots oder -Schnürbänder tragen, um sich gegen Homophobie zu positionieren (blu berichtete). Bryson bezieht sich dabei konkret auf Spiele der amerikanischen und irischen Nationalmannschaften (blu berichtete).  

„Nicht jeder ist mit den Anliegen, die der LGBT-Regenbogen repräsentiert einverstanden“, heißt es im Let All Play-Bericht. „Spieler, die sich geweigert haben, den LGBT-Regenbogen in Länder- und Liga-Spielen zu tragen, wurden angegriffen und laufen nun Gefahr, in ihren Karrieren benachteiligt zu werden.“

Die Initiative sei somit eine Bewegung für einen inklusiven Sport und gegen Ausgrenzung aufgrund von politischen oder religiösen Überzeugungen. Diese Argumentation knüpft an zivilgesellschaftliche Viktimisierungsdebatten der jüngeren Vergangenheit an, in denen die Gleichberechtigung von LGBTIQ* gegen Religionsfreiheit ausgespielt wurde oder werden sollte (blu berichtete). Dass die Regenbogen-Aktionen eine Reaktion auf Ausgrenzung von LGBTIQ* im Fußballsport sind und damit ihrerseits als Signal für eine benachteiligte Gruppe dienen, wird in der Argumentation von Let All Play ausgeklammert. Die FIFA reagierte bislang nicht auf die Kampagne. 

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