Putins Angst: Moskau hält russischen LSVD für Agentenorganisation

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In Russland ist die wichtigste LGBTIQ*-Unterstützergruppe zum „ausländischen Agenten“ erklärt worden. Die Vereinigung LGBT-Set, die 2006 gegründet wurde und in mehreren Regionen Russlands aktiv ist, wurde am Montag in das entsprechende Register des Justizministeriums aufgenommen.

Die Gruppe unterstützt nach eigenen Angaben Lesben, Schwule, Bisexuelle und Trans* sowie ihre Familien. Zudem setzt sie sich für Aufklärung ein und sammelte Beweise für Fälle von Diskriminierung. Im Februar hatte LGBT-Set die Festnahme von zwei Tschetschenen bekanntgegeben, die anschließend nach Tschetschenien gebracht wurden. Menschenrechtsgruppen werfen den dortigen Behörden vor, Homosexuelle zu inhaftieren und in geheimen Gefängnissen zu foltern.

Russlands Homophobie – ein Putinscher Erfolg

In Russland ist Homophobie weit verbreitet. 2013 wurde in dem Land ein Gesetz verabschiedet, das positive Äußerungen über Homosexualität unter Strafe stellt. Seit einer Verfassungsreform 2020 ist die Homo-Ehe in Russland verboten. In diesem Jahr wurden in Russland bereits dutzende Journalisten und einige unabhängige Medien als „ausländische Agenten“ eingestuft. Damit werden sie verpflichtet, alle ihre Einnahmequellen offenzulegen und alle ihre Veröffentlichungen zu kennzeichnen. Durch die Staatshomophobie, die aktiv von Präsident Wladimir Putin und mit Rückhalt und Unterstützung der russisch-orthodoxen Kirche vorangetrieben wird, verschlechtert sich die Lage von LGBTIQ* in Russland zusehends. Gewalt und Diskriminierung sind an der Tagesordnung. viele lesbische und schwule Russ*innen fliehen uns Ausland. *AFP

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