#MeToo: Kevin Spacey von Missbrauchsvorwürfen freigesprochen

Die Londoner Jury hat den 64-jährigen Schauspieler in allen Anklagepunkten freigesprochen.

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Damit wurde Spacey von den schweren Vorwürfen der sexuellen Belästigung und Nötigung zum Geschlechtsverkehr, die von vier Männern gegen ihn erhoben wurden, entlastet.

Foto: WIktor Szymanowicz / NurPhoto / AFP

Der Prozess vor dem Southwark Crown Court dauerte mehrere Wochen und endete mit einer zwölfstündigen Beratung der Geschworenen. Schließlich entschieden sie einstimmig, dass Kevin Spacey unschuldig ist. Der zweifache Oscarpreisträger zeigte sich nach dem Urteil erleichtert und dankte der Jury für ihre gründliche Prüfung aller Beweise. Er äußerte Demut über den Ausgang des Verfahrens.

Die Vorwürfe reichten zurück bis in die Jahre zwischen 2001 und 2013 und sollen sich in London und der Grafschaft Gloucestershire ereignet haben. Während des Prozesses wurde Spacey von der Anklage als „sexueller Bully“ bezeichnet, der seine Macht missbraucht habe. Der Schauspieler beteuerte hingegen seine Unschuld und erklärte, dass es sich bei den Fällen, die er erinnerte um einvernehmlichen Sex gehandelt habe.

Hoffnung auf Ende der Ächtung

Kevin Spacey war einst ein gefeierter Star, hatte Erfolge in Filmen wie „American Beauty“ und Serien wie „House of Cards“. Doch die in der #MeToo-Debatte aufkommenden Anschuldigungen führte zu einem abrupten Karriereende. Netflix beendete die Zusammenarbeit mit ihm und verklagte ihn auf Schadenersatz, nachdem Beschwerden von Mitarbeitern am Set aufgetaucht waren. Auch das renommierte Londoner Theater Old Vic distanzierte sich von Spacey. Szenen mit ihm wurden nachträglich aus einem Film entfernt, andere nicht gedreht. Nun hofft Kevin Spacey nach dem Freispruch darauf, wieder an seine früheren Erfolge anknüpfen zu können. Immerhin war es der letzte und größte einer ganzen Reihe von Prozessen, die alle mit Freisprüchen endeten.  

In einem „Zeit“-Interview Mitte Juni hatte Spacey betont, dass er auf einen Freispruch und sein Comeback hoffe. Regisseure hätten ihm gesagt, dass sie mit ihm zusammenarbeiten wollten, es aber derzeit nicht könnten, sagte er in dem Interview. 

„Wir leben in einer Zeit, in der viele Menschen fürchten, dass sie gecancelt werden, wenn sie mich unterstützen,“ sagte er weiter. „Aber sobald ich in London freigesprochen werde, werden mir bestimmte Leute wieder Rollen anbieten“. 

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