Urteil: Eltern missbrauchen schwulen Sohn, um ihn heterosexuell zu machen

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Foto: Freepik

Ein italienisches Gericht hat die Eltern eines schwulen Teenagers zu Gefängnisstrafen verurteilt, weil sie ihren Sohn mit einer Reihe von Misshandlungen zwingen wollten, heterosexuell zu werden.

Der Vater des heute 18-Jährigen hatte dessen Tagebuch gelesen, als dieser 14 Jahre alt war, und herausgefunden, dass er schwul war. Danach zwang er ihn, mitten in der Nacht joggen zu gehen, verbot ihm, sich zu rasieren, zwang ihn, seine Genitalien zu zeigen, und zwang ihn auch, laut aus seinem Tagebuch vorzulesen. Der Vater übernahm auch dessen Konten in den sozialen Medien und begann zu kontrollieren, mit wem er sprach und wohin er ging. 

Nachdem der Vater von einem Psychologen abgewiesen wurde, der ihm erklärte, Homosexualität sei keine Krankheit, sagte er seinem Sohn, er müsse ihm beweisen, dass er innerhalb eines Monats mit einem Mädchen geschlafen habe. Der Teenager konnte das nicht mehr ertragen und wandte sich an den Schulpsychologen um Hilfe. 

Die Mutter wurde zu einem Jahr und vier Monaten Gefängnis verurteilt, weil sie Zeuge des Missbrauchs war und nichts dagegen unternommen hat. Der Vater wurde zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Der Richter gewährte dem Paar jedoch eine bedingte Aussetzung der Strafe, wenn sie ein Jahr lang einen psychologischen Kurs und eine Therapie absolvieren. 

Die rechtsextreme Regierung Italiens hat in letzter Zeit dazu beigetragen, dass die Homophobie im Lande weiter anhält. Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, Vorsitzende der rechtsextremen Partei Fratelli d'Italia und Italiens erste Ministerpräsidentin, wurde Ende 2022 gewählt. Sie machte die Anti-LGBTIQ*-Rhetorik zu einem Eckpfeiler ihrer Kampagne. *mk Quelle: LGBTQ Nation

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