Nordmazedonien: Erste Pride-Demo & Diskriminierungsschutz für LGBTIQ*

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Aufbruchsstimmung in der Queer-Community von Nordmazedonien. Nicht nur trat in dem südosteuropäischen Land kürzlich ein Antidiskriminierungsgesetz in Kraft, das LGBTIQ* einschließt, Ende Juni erlebt die Hauptstadt Skopje auch ihre erste Pride-Demo

Foto: Pixabay / DiscoveringMacedonia

Im März hatte das nordmazedonische Parlament mit 52 Ja-Stimmen und drei Enthaltungen ein „Gesetz zur Verhütung und zum Schutz vor Diskriminierung“ beschlossen, das sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität einschließt und am 22. Mai durch die Unterschrift von Präsident Stevo Pendarovski rechtskräftig wurde. Gleichzeitig wurde erstmals eine offizielle LGBTIQ*-Parade für die Hauptstadt Skopje anberaumt. Der Termin am 29. Juni ist inzwischen bestätigt, eine Crowdfunding-Kampagne zur Finanzierung der Veranstaltung läuft. 

Die öffentlichen und politischen Bekenntnisse zu LGBTIQ*-Rechten markieren für die kleine LGBTIQ*-Bewegung des Landes einen Aufbruch. Noch Anfang des Jahrtausends sahen 65 Prozent der Bevölkerung Homosexualität als Verbrechen, das bestraft werden sollte. Die neuen Antidiskriminierungsrichtlinien und die Pride-Demo sollen zu Akzeptanz und  Aufklärung beitragen. 

„Der Sinn solcher Demos, besonders in einer Region wie unserer, ist weniger das Feiern als vielmehr eine Botschaft des Protests“, so Irena Cvetkovic aus dem Skopj-Pride-Organisationsteam über die Beweggründe der Veranstaltung. „Das Ziel ist, die Menschenrechtsfragen von LGBT-Menschen wieder zu öffnen. Wir hoffen auf die Unterstützung der Allgemeinheit, aber ob wir sie tatsächlich erfahren, wird sich zeigen.“

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