Polizei warnt vor Benutzung schwuler Dating-Apps

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Bei zwei Vermisstenfällen in der Schwulenszene von Toronto tappt die Polizei weiter im Dunkel. Am 14. April verschwand der 44-Jährige Selim Esen spurlos, am 26. Juni der 49-Jährige Andrew Kinsman. Da zwischen den beiden Fällen Zusammenhänge vermutet werden, bildete die Polizei eine Einheit, die in Church und Wellesley, dem Gay-Village von Toronto, ermittelt. Eine heiße Spur gibt es immer noch nicht. Allerdings gehen die Beamten davon aus, dass die vermissten Männer bei Dates mit anonymen Chatpartnern verschwanden. Deshalb sprachen sie jetzt eine Warnung für die Benutzung schwuler Dating-Apps aus.

Foto: twitter.com/joe_warmington

In einer Mitteilung der Polizei von Toronto vom Dienstag heißt es: „Die Ermittlungen zum Verschwinden der Vermissten gehen weiter. Aber wie bei vergleichbaren Fällen gilt: Je länger die beiden Männer unauffindbar sind, desto mehr ist davon auszugehen, dass wir es mit einem Verbrechen zu tun haben.“ Da die Beamten vermuten, dass Kinsman und Esen bei anonymen Online-Dates verschwanden, sahen sie sich veranlasst, eine Warnung an User schwuler Dating-Apps auszusprechen.

„Wenn man sich mit Leuten über Dating-Apps verabredet, empfehlen wir, diese Leute vorher ein bisschen kennenzulernen - sei es über das Schicken von Fotos, Profile in den sozialen Medien oder auch das Austauschen von Telefonnummern und kurze Telefonate“, so Hauptermittler David Hopkins am Dienstag gegenüber dem Nachrichtenportel CP24. „Wenn man sich mit jemanden trifft, auch in unverbindlicher Form, raten wir dazu, es erst mal an einem sicheren Ort zu tun. Man kann Familienmitgliedern oder Freunden erzählen, dass man sich trifft und mit wem, oder man kann eine Nachricht hinterlassen, wo das Treffen stattfindet.“ Die Warnung soll keine Panikmache sein, sondern vor Leichtsinn schützen. Damit hat sie nicht nur in Toronto Gültigkeit, sondern weltweit.

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