Mörderische Kontroverse: Toronto streitet über Szene-Konzert

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Nach einer schockierenden Mordserie in Torontos Gay-Szene will Lokalmatador Salah Bachir mit einem „Love Wins“-Konzert zur Stärkung der Community beitragen. Doch das Ganze geht nach hinten los. Viele empfinden die Idee als Respektlosigkeit.

Foto: facebook.com/salahbachir

Monatelang beschäftigte das Verschwinden zweier schwuler Männer aus der Gay-Szene von Toronto Polizei und Medien (blu berichtete). Inzwischen herrscht Gewissheit, dass Selim Esen und Andrew Kinsman ermordet wurden - von dem Serienkiller Bruce McArthur, der im Januar festgenommen und angeklagt wurde und inzwischen fünf weiterer Morde an schwulen Männern beschuldigt wird. Die Ergreifung von McArthur wurde in Toronto emotional aufgenommen. Während die einen erleichtert waren, dass der Täter gefasst war, sahen sich die anderen in der verstörenden Vermutung bestätigt, dass der Serienmörder es gezielt auf schwule Opfer abgesehen hatte. Torontos queeres Urgestein Salah Bachir will mit einem großen Konzert unter dem Motto  „Love Wins“ zur gemeinsamen Trauerarbeit beitragen und einen kollektiven Heilungsprozess vorantreiben. Das Event, bei dem unter anderem Carole Pope und Mitglieder der Barenaked Ladies auftreten und Grußbotschaften von Elton John und Cyndi Lauper eingespielt werden sollen, ist für den 29. März auf dem Nathan Phillips Square geplant. Es soll auch als „Feier der Stärke der Community“ verstanden werden. Jedoch: Viele Mitglieder aus der lokalen Szene finden die Idee unpassend. Im Angesicht der anhaltenden Ermittlungen gegen McArthur und der immer grausameren Ausmaße der Mordserie sei ein Event wie Love Wins eine Respektlosigkeit. Unter anderem rief Sara Malabar von Pride Toronto zum Boykott auf. 

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