Herzog der Herzen: Prinz William eröffnet Ort für obdachlose LGBTIQ*

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Nach Regenbogen-Gruß von Harry (blu berichtete) und Ehrung einer Trans*-Soldatin (blu berichtete) gehen die Pride-Month-Aktivitäten der britischen Königsfamilie weiter. Am Mittwoch besuchte Prinz William die Sozialarbeiter und Klienten der Organisation AKT, die sich um obdachlose LGBTIQ*-Jugendliche kümmert 

Foto: twitter.com/KensingtonRoyal

Als „historischen Tag“ bezeichneten die Leiter von AKT den gestrigen Mittwoch, weil es das erste Mal war, dass ein Mitglied der britischen Königsfamilie ein Zentrum für LGBTIQ*-Jugendliche besuchte. AKT wurde 1989 als „Albert Kennedy Trust“ in Manchester gegründet, um queeren Jugendlichen, die von ihren Familien verstoßen oder durch andere Umstände obdachlos werden, einen Zufluchtsort zu bieten. Benannt wurde die Organisation nach dem schwulen Waisenjungen Albert Kennedy, der im April 1989 gestorben war, nachdem er infolge einer Hetzjagd vom Dach eines Parkhauses gestürzt war. Erst in diesem Jahr wurde das Akronym AKT als offizieller Organisationsname eingeführt. AKT hat Filialen in Manchester, Newcastle und London. 

Im Rahmen seines Besuches traf Prinz William (der erst kürzlich Trans*-Offizierin Hannah Graf in den königlichen Ritterorden aufgenommen hatte, blu berichtete) AKT-Gründerin Cath Hall und ihre Mitarbeiter, unterhielt sich mit queeren Jugendlichen, die von AKT unterstützt werden, und weihte einen neuen „YouthSpace“ („JugendRaum“) in Hoxton im Nordosten Londons ein. Schlagzeilen machte dabei vor allem die Tatsache, dass der Herzog im Gespräch mit den Jugendlichen äußerte, dass seine Kinder (mit seiner Frau Kate hat er zwei Söhne und eine Tochter) im Falle eines Coming-outs als LGBTIQ* auf seine „volle Unterstützung“ zählen könnten. Allerdings mache ihm die Ausgrenzung und Diskriminierung von jungen LGBTIQ* in der Gesellschaft und der Welt Sorgen. In einem Tweet zum Besuch lobte William die Arbeit von AKT als „einzigartiges Präventions- und Maßnahmenangebot“ für queere Jugendliche. 

Die AKT-Mitarbeiter nutzten den Besuch, um darauf aufmerksam zu machen, dass LGBTIQ*-Jugendliche eine besonders verletzbare Gruppe sind, dass 24 Prozent der jugendlichen Obdachlosen LGBTIQ* seien, von denen 77 Prozent durch Zurückweisung und Verstoßung der Familie oder Missbrauch in eine prekäre Lage gerieten.  

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