Verheerendes LGBTIQ*-Referendum in Taiwan: Ergebnisse im Überblick

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Taiwans Referendum zur Einführung der Ehe für alle und vier weiteren LGBTIQ*-Fragen ist am Samstag spektakulär gescheitert. Bei vier zentralen queeren Abstimmungsthemen fuhren die Gegner des Fortschritts rund doppelt so viele Stimmen ein wie die Befürworter

Foto: facebook.com/JenniferLuTw

Die fünf queeren Fragen, über die Taiwans Bevölkerung beim Referendum am Samstag abstimmen konnte, spalteten sich in zwei Pro-LGBTIQ*-Anliegen (14 und 15) und drei Anti-LGBTIQ*-Anliegen (10 bis 12). Hier kommen die überraschend deutlichen Ergebnisse.

Punkt 10: „Stimmen Sie zu, dass die Ehe Mann und Frau vorbehalten sein sollte?“

Ja:  7,658,008 Stimmen / Nein:  2,907,429 Stimmen

Punkt 11: „Stimmen Sie zu, dass das Bildungsministerium Aufklärung über Homosexualität und Geschlechtergleichheit nicht fördern sollte?“

Ja:  7,083,379 Stimmen  / Nein: 3,419,624 Stimmen

Punkt 12: „Stimmen Sie Partnerschaftsmodellen abseits der Ehe zu, die die Rechte von gleichgeschlechtlichen Paaren, die dauerhaft zusammenleben, schützen?“

Ja:  6,401,748 Stimmen  / Nein:  4,072,471 Stimmen

Punkt 14: „Stimmen Sie zu, dass das Recht gleichgeschlechtlicher Paare zu heiraten vom Grundgesetz garantiert werden sollte?“

Ja:  3,382,286  Stimmen / Nein:  6,949,697 Stimmen

Punkt 15: „Stimmen Sie zu, dass die Lehrpläne an Schulen Aufklärung über Gefühle, Sex und Homosexualität beinhalten sollte?“

Ja:  3,507,665 Stimmen / Nein:  6,805,171 Stimmen

Das auf den ersten Blick etwas positiver anmutende Ergebnis bei Punkt 12 darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch diese Frage vom Anti-LGBTIQ*-Bündnis Happiness of the Next Generation Alliance eingebracht wurde (blu berichtete), und die Frage letztendlich nur auf eine gesetzliche Manifestierung der Ausgrenzung gleichgeschlechtlicher Paare abzielt. Ehe-für-alle-Kämpferin Jennifer Lu, die zuletzt bei einer Großdemo vor einer Woche für ein fortschrittliches Taiwan geworben hatte (blu berichtete) äußerte gegenüber verschiedenen Medien, das Ergebnis sei der „größte Schlag gegen Taiwans demokratische Werte“.

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