„Ricky renuncia!“: Puerto Ricos LGBTIQ* prangern Homophobie ihres Gouverneurs an

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In der puerto-ricanischen Hauptstadt San Juan gipfelten am Mittwoch die Proteste gegen den amtierenden Gouverneur Ricky Rosselló in einer Großdemo vorm Capitol. Grund: Homophobe, frauenfeindliche und korrupte Standpunkte des Gouverneurs. Mit dabei: Stars wie Ricky Martin und Grammy-Award-Gewinner Residente.

Foto: instagram.com/lgbtpr

Seit Tagen wird in Puerto Rico gegen Gouverneur Ricky Rosselló demonstriert, eine Petition die den Rücktritt des Gouverneurs fordert, fand innerhalb einer Woche mehr als 190.000 Unterzeichner, auch in US-Städten wie Orlando und New York fanden Protestkundgebungen statt. Auslöser für die Empörung sind Enthüllungen, die die Nonprofit-Organisation Center for Investigative Journalism letzte Woche lostrat, indem sie 889 Seiten mit Chats zwischen Rosselló und zwölf seiner männlichen Regierungsmitarbeiter öffentlich machte, durch die sich nicht nur Korruptionsverdachte erhärten, sondern auch frauenfeindliche und LGBTIQ*-feindliche Tendenzen offenbaren.

Seither hat sich unter dem Schlachtruf „Ricky renuncia!“ („Ricky tritt zurück!“) eine breite Protestbewegung etabliert, der der Gouverneur bislang standhaft trotzt. Die Wut seiner Gegner verstärkt er damit nur. So gipfelten die Proteste am Mittwoch in einer Großdemo vorm Capitol-Gebäude in der Hauptstadt San Juan, zu der neben aktivistischen Bündnissen wie der Organisation LGBT Puerto Rico auch puerto-ricanische Superstars wie Multi-Grammy-Gewinner Residente und Ricky Martin aufgerufen hatten, die auch selbst teilnahmen. 

„Wir haben diesen Zynismus satt“, äußerte Ricky Martin während der Kundgebung. „Sie haben Frauen verraten, sie haben die LGBT-Community verraten, (...) die Korruption... Wir haben genug davon, wir können das nicht mehr hinnehmen. Ich lebe in Amerika, aber ich musste nach Puerto Rico kommen, um der Welt zu zeigen, dass wir etwas ändern werden. Wenn alle Puerto Ricaner sich zusammentun können wir vieles erreichen.“ Ricky Martin stammt aus Puerto Rico und wuchs dort auf. Er setzte sich erst kürzlich erfolgreich für die Rücknahme eines latent LGBTIQ*-phoben Gesetzesentwurfs in seiner Heimat ein (blu berichtete).

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