Nach Hass-Attacke in Białystok: Ganz Polen demonstriert für Diversität und Gewaltlosigkeit

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Eine Woche, nachdem es beim queeren Gleichstellungsmarsch im polnischen Białystok zu chaotischen und beängstigenden Zusammenstößen von queeren Demonstranten und homophoben Gegnern kam, wurde am Samstag bei Anti-Gewalt-Kundgebungen in verschiedenen polnischen Städten ein Zeichen gegen Homophobie und für Vielfalt gesetzt.

Foto: twitter.com/ZieglerAnita

Von Stettin bis Krakau und von Zielona Góra bis Katowice - in ganz Polen wurde am Samstag unter dem Motto „Solidarität mit Białystok“ für Vielfalt und gegen fremdenfeindliche und homophobe Gewalt demonstriert. Die landesweiten Kundgebungen waren eine Reaktion auf alarmierende Zustände beim ersten CSD in der nordostpolnischen Stadt Białystok, bei dem letzte Woche queere Demonstranten von religiösen und rechten Gegnern mit Flaschen, Böllern und Fäusten angegriffen worden waren (blu berichtete).

Die Soli-Kundgebungen für Białystok folgten einem Aufruf, in dem die Vorsitzenden der Parteien Wiosna, SLD und Razem die Bevölkerung aufgerufen hatten, Farbe für Vielfalt und gegen Hass zu bekennen (blu berichtete). Die größte Veranstaltung fand in Warschau statt, wo sich zu Füßen des Kulturpalasts hunderte von Demonstranten mit Regenbogenfahnen versammelten, während hochrangige Politiker, darunter Razem-Chef Adrian Zandberg, die Bevölkerung zu Zivilcourage und Offenheit aufriefen.

In den sozialen Netzwerken werden Eindrücke von den Anti-Gewaltkundgebungen vom Samstag unter dem Hashtag #SolidarnizBiałystokiem gepostet. In ihrer Gesamtheit bilden sie nicht nur ein farbenfrohes, sondern auch hoffnungsvolles Bild der polnischen Gesellschaft, deren Ruf in Sachen Weltoffenheit zuletzt nicht nur durch die Gewalt in Białystok, sondern auch durch eine LGBTIQ*-feindliche Sticker-Aktion der rechtspopulistischen Wochenzeitung Gazeta Polska (blu berichteteund das homophobe Gepolter der Regierungspartei PiS (blu berichtete) gelitten hatte. 

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