Londons Verkehrsgesellschaft stoppt Werbung von 11 homophoben Ländern

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Nachdem Transport for London (TfL) bereits Anfang April als Reaktion auf Bruneis neues Steinigungsgesetz für Homosexuelle einen Werbestopp für Bruneis Tourismus-Kampagnen verhängt hatte, wurden nun 11 weitere Länder mit fragwürdigen Gesetzen und Menschenrechtsbestimmungen für LGBTIQ* geblockt, darunter sechs, in denen Homosexuellen die Todesstrafe droht.

Foto: facebook.com/transportforlondon

Die drakonischen Strafgesetze gegen Homosexuelle in Brunei haben in Großbritannien nicht nur zur Verbannung von Brunei-Werbung in U-Bahnhöfen und Bushaltestellen sowie zur Forderung des Ausschlusses von Brunei aus dem Commonwealth of Nations geführt (blu berichtete), sie haben auch die Sensibilisierung für die Strafgesetze gegen Homosexuelle in anderen Ländern zur Folge. Nach dem Ausschluss der Brunei-Werbung aus den TfL-Haltestellen hatte unter anderem Grünen-Politikerin Caroline Russell einen Brief an den Bürgermeister verfasst, in dem sie den Werbestopp für weitere Staaten forderte. Mit Erfolg. Letzte Woche beschloss die TfL einen Werbestopp für elf weitere Länder. 

Zu den geblockten Staaten gehören: Iran, Nigeria, Saudi-Arabien, Somalia, Sudan, Jemen, Pakistan, Katar, Mauretanien, Afghanistan sowie die Vereinigten Arabischen Emirate. In den sechs erstgenannten Ländern steht auf gleichgeschlechtlichen Sex die Todesstrafe, in den fünf weiteren ist sie laut dem jüngsten Jahresbericht der ILGA zumindest möglich (blu berichtete). Die TfL-Werbeagenten seien angewiesen worden, keine weiteren Werbeverträge mit den Tourismusverbänden oder anderen Unternehmen aus den betreffenden Ländern anzunehmen. Caroline Russell äußerte sich via Twitter sehr angetan: „Ich freue mich auf die Überarbeitung der Werbekonditionen des TfL in Bezug auf andere Länder mit einer schwachen Rechtslage für LGBT.“

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