Kassensturz in Neuseeland: Queerer Weltverband stellt Jahresbericht vor

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Bei der ILGA-World-Konferenz, die bis Freitag in Neuseelands Hauptstadt Wellington tagt, wurde heute der Jahresbericht „State Sponsored Homophobia 2019“ vorgestellt, in dem die weltweite Gesetzgebung für und gegen LGBTIQ* zusammengefasst und analysiert wird. Kommentar der Herausgeber: „Es liegt noch viel Arbeit vor uns“

Foto: ilga.org

Der Start der ILGA-World-Konferenz 2019 in Neuseeland wurde überschattet vom Schock über die Anschläge in zwei Moscheen in Christchurch, bei denen am Freitag 50 Menschen getötet wurden. Vor der Konferenzeröffnung am Montag hatten ILGA-Vertreter bei Mahnwachen und in den sozialen Medien ihre Solidarität mit den Hinterbliebenen und der muslimischen Community bekundet. Inzwischen ist bei der Konferenz, die bis Freitag in Wellington tagt, ein gewisses Maß an Normalität eingekehrt. Bei der Veranstaltung treffen sich 500 Aktivisten aus 100 Ländern, um das 40-jährige Bestehen der International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association (ILGA) zu zelebrieren und die neuesten Entwicklungen in Sachen LGBTIQ*-Gesetzes- und Gesellschaftsbewegungen zu diskutieren. Ein zentraler Programmpunkt ist dabei traditionell die Vorstellung des „State Sponsored Homophobia“-Reports, der in diesem Jahr zum 13. Mail erstellt wurde. 

„In der Vergangenheit haben wir wesentlich das Fortbestehen der Todesstrafe als Extrem der einen Seite und die Ehe für alle auf der anderen betrachtet“, so ILGA-Vorsitzender André du Plessis bei der Vorstellung des Berichts. „In diesem Jahr bilden die Top-Kategorie des Spektrums jene Länder, die einen verfassungsrechtlichen Schutz gegen Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung bieten. Verfassungen von neun Ländern erwähnen die sexuelle Orientierung in ihren Verfassungen als expliziten Grund für Diskriminierungsschutz. Das zeigt, wie viel sich in der Welt getan hat (...), auch wenn ein einfacher Blick auf unsere Weltkarte ausreicht, um zu erfassen, wie viele Staaten unserer Community noch immer Rechte vorenthalten, und dass noch viel Arbeit vor uns liegt.“

Die zentralen Ergebnisse des Reports im Überblick. 

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