Platz 1 für Kanda und Schweden

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Foto: Dirk Baumgartl

Der neue SPARTACUS Gay Travel Index nennt die LGBT-freundlichsten Reiseländer. Kanada und Schweden teilen sich dabei den ersten Platz – Deutschland holt auf.

Die Einführung der „Ehe für Alle“ hat Deutschlands Position im SPARTACUS Gay Travel Index verbessert, der Rangliste der LGBT-freundlichsten Reiseländer. Gemeinsam mit weiteren elf Staaten belegt Deutschland den dritten Platz. Angeführt wird der Index von Kanada und Schweden. Der jährlich aktualisierte SPARTACUS Gay Travel Index informiert Reisende über die Situation von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender (LGBT) in insgesamt 197 Ländern und Regionen.

Erstmals Berücksichtigung von Transgender-Rechten

In diesem Jahr berücksichtigt der SPARTACUS Gay Travel Index erstmals die rechtliche Lage von Transgender. Kanada erfüllt dieses Kriterium mit der vollen Punktzahl und kann sich dadurch zum ersten Mal den Spitzenplatz sichern– gemeinsam mit Schweden. Zu den zehn LGBT-freundlichsten Reiseländern gehören vor allem Staaten der Europäischen Union, die bereits die „Ehe für Alle“ eingeführt haben, darunter die Niederlande, Frankreich, Spanien und Belgien. Der SPARTACUS Gay Travel Index belegt auch für Israel, Kolumbien, Kuba und Botswana eine positive Veränderung. Aufgrund zahlreicher Morde an Schwulen, Lesben und Transsexuellen im Jahr 2017 wurde Brasilien hingegen deutlich schlechter eingestuft als zuvor. Ebenfalls zu den Verlieren zählen die USA, die jetzt auf dem 39. statt auf dem 34. Rang eingestuft werden. Hier spielen vor allem die Versuche der Trump-Regierung eine Rolle, Rechte für Transgender im Militär und von der Vorgängerregierung durchgesetzte Antidiskriminierungsgesetze zu beschneiden. Insgesamt besonders negativ bewertet werden Somalia, Saudi-Arabien, Iran, Jemen, die Vereinigten Arabischen Emirate, Katar und Malawi. Den letzten Platz belegt die russische Teilrepublik Tschetschenien, nachdem es dort 2017 zu staatlich organisierter Verfolgung und Morden an Homosexuellen kam.

Bewertung anhand von 14 Kategorien 

Der SPARTACUS Gay Travel Index wird anhand von 14 Kriterien in drei Kategorien erstellt. Die erste Kategorie bilden die Bürgerrechte. Hier wird unter anderem bewertet, ob Schwule und Lesben heiraten dürfen, ob es Antidiskriminierungsgesetze gibt oder ob für hetero- und homosexuelle Paare dasselbe Schutzalter gilt. Diskriminierungen werden in der zweiten Kategorie erfasst. Darunter fallen beispielsweise Reisebeschränkungen für HIV-Positive und das Verbot von Pride-Paraden und anderen Demonstrationen. In der dritten Kategorie finden sich Gefährdungen der Person durch Verfolgung, Gefängnisstrafen oder die Todesstrafe. Zu den ausgewerteten Quellen gehören die Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“, die UN-Kampagne „Free & Equal“ sowie ganzjährig gesammelte Informationen über Menschenrechtsverletzungen gegenüber Mitgliedern der LGBT-Community.

Hier geht es zum  SPARTACUS Gay Travel Index www.spartacus.travel/gaytravelindex.pdf 

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