Schicksalstag in Tschechien: Abgeordnete diskutieren Ehe für alle

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Tschechien könnte zum ersten Land des ehemaligen Ostblocks werden, das die Ehe für alle einführt. Nach monatelangem Hin und Her diskutieren die Abgeordneten in Prag heute gleichzeitig über die Öffnung der Ehe und über ihre gesetzliche Unterbindung

Foto: facebook.com/jsmefer

Die Lage ist kompliziert. Die Abgeordneten im Unterhaus des Tschechischen Parlaments diskutieren am heutigen Mittwoch nicht nur einen Gesetzentwurf, der den Weg zur Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare freimachen würde, sie diskutieren gleichzeitig auch einen Entwurf, der die gesetzliche Definition der Ehe als „Bund zwischen Mann und Frau“ vorsieht. Die Debatte, die ab 14.30 Uhr im Prager Palais Thun stattfinden soll, dürfte also ein direkter Schlagabtausch zwischen Ehe-für-alle-Gegnern und -Befürwortern werden. 

Wie aber auch immer der politische Diskurs des Schicksalstages ausgeht    die Aktivisten des LGBTIQ*-Bündnisses Jsme Fér wollen ihn auf jeden Fall nutzen, um ein Zeichen zu setzen. Sie riefen ihre Mitglieder und Unterstützer dazu auf, der Debatte auf den Zuschauertribünen des Unterhauses beizuwohnen und sich gegebenenfalls mit hörbaren Reaktionen in die Diskussion einzuschalten. Sie fordern allerdings auch zur Dispzlin auf: „Es ist uns wichtig, den Abgeordneten friedlich zu zeigen, dass es viele Menschen gibt, die die Ehe für alle unterstützen.“

Via Live-Stream kann die Debatte auch im Internet verfolgt werden. Würden die Abgeordneten für das Ehe-für-alle-Gesetz stimmen, würde Tschechien zum ersten Land des ehemaligen Ostblocks werden, das die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare öffnet. 

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