Starker Tschetschenien-Protest: Russische Botschaft eingewickelt

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Queere Aktivisten in London nutzten den Holocaust-Gedenktag am Sonntag für eine spektakuläre Aktion. Um die anhaltende Verfolgung von LGBTIQ* in Tschetschenien anzuprangern, wickelten sie die russische Botschaft in London mit einer Regenbogenfahne ein

Foto: twitter.com/PeterTatchell

Passanten und Autofahrer, die am Sonntagnachmittag die Londoner Nobelmeile Kensington Palace Gardens entlangkamen, staunten nicht schlecht. Erst positionierte sich vor dem prächtigen Gebäude mit der Hausnummer 6/7 (Botschaft Russlands) eine Gruppe von Menschen, die Rosa-Winkel-Transparente und „Stop Violating Human Rights“-Banner in die Höhe hielten, dann wurde das Grundstück symbolisch mit einer riesigen Regenbogenfahne eingewickelt. 

Hintergrund der Protestaktion der Menschenrechtsorganisation All Out waren die jüngsten Berichte über eine erneute Verfolgungswelle von LGBTIQ* in der russischen Teilrepublik Tschetschenien (blu berichtete). Dass die Aktion am Holocaust-Gedenktag anberaumt und mit Rosa-Winkel-Bannern bestritten wurde, sollte die Ähnlichkeit der tschetschenischen Verfolgungs- und Foltermethoden mit der Entrechtung von Homosexuellen im Deutschland der Nazizeit verdeutlichen. 

Queer Amnesty-Aktivist Simon Ware, der an der Aktion beteiligt war, kommentierte bei Twitter:  „Wir haben die Regenbogenflagge vor der Botschaft Russlands entrollt, um unsere Solidarität mit LGBT+-Menschen in Tschetschenien zu zeigen. Wir werden nicht untätig danebenstehen, während sie gefoltert und ermordet werden. Wir werden handeln und unsere Unterstützung zeigen.“

Während die Zustände in Tschetschenien zu internationalen Protesten führten (blu berichtete), werden sie von tschetschenischer und russischer Seite von Anfang an bis heute geleugnet (blu berichtete).

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