Warschaus Bürgermeister demonstriert mit LGBTIQ*

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Nachdem Warschaus Stadtpräsident Rafał Trzaskowski im März die „Warschauer LGBT-Erklärung“ unterzeichnet hat (blu berichtete), setzte er am Samstag anlässlich der Warschauer Paradę Równości (Gleichstellungsparade) erneut ein Zeichen für Toleranz und Vielfalt. Erst ermutigte er in den sozialen Netzwerken zur Teilnahme, dann demonstrierte er selbst mit. Mit der Beteiligung am Pride von Warschau stellt er sich gegen den Anti-LGBTIQ*-Kurs von Polens Regierung.

Foto: .facebook.com/rafal.trzaskowski/

Rafał Trzaskowskis Beteiligung an der Gleichstellungsparade der polnischen Hauptstadt ist umso mehr Bedeutung beizumessen als die Landesregierung in den letzten Monaten massiv Stimmung gegen LGBTIQ* gemacht hatte (blu berichtete). Dass Warschaus Stadtpräsident die Signalwirkung seiner Unterstützung der Veranstaltung sehr wohl bewusst war, verdeutlichte der Politiker der sozialliberalen Platforma Obywatelska (PO) vor der Parade in einem Facebook-Post. 

In dem Schreiben heißt es: „Polen ist heutzuztage leider kein Vorbild in Sachen Toleranz und Gleichstellung. Da liegt viel Arbeit vor uns. Viele von uns, die anders denken, eine andere Hautfarbe haben, eine andere Religion praktizieren oder eine andere sexuelle Orientierung haben, fühlen sich nicht sicher. Das ist der Grund, warum auf unseren Schultern eine Menge Verantwortung lastet, der wir entsprechen müssen, indem wir durch Aufklärung, Dialog und eine mutige persönliche Haltung über Toleranz sprechen. Jeder muss sich an die eigene Nase fassen.“

Medienberichten zufolge nahmen 47.000 Besucher an der Paradę Równości teil. Sie stand in diesem Jahr unter dem kämpferischen Motto „Revolution“. Erwartungsgemäß gab es auch Gegenstimmen, unter anderem im öffentlich rechtlichen Fernsehen, die Demo als solche verlief aber im Großen und Ganzen friedlich.

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