Österreichs Rekordmeister in Homophobie-„Sinnkrise“

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Österreichs Rekordfußballmeister SK Rapid Wien steht nach gewaltsamen Fan-Eskapaden massiv in der Kritik. Während der Strafsenat der Österreichischen Liga Geldstrafen und Blocksperren anordnet, muss sich die Vereinsleitung mit Homophobie-Vorwürfen rumschlagen.

Foto: twitter.com/andreasterler

Die Rückrunde in der Österreichischen Bundesliga läuft für Rekordmeister SK Rapid Wien nicht nur sieglos, sondern auch mit massiven Problemen an. Es begann damit, dass die Fans des Vereins das Spiel am 4. Februar gegen Austria Wien störten, indem sie wiederholt Gegenstände aufs Spielfeld warfen und dabei Mittelfeldspieler Raphael Holzhauser mit einem Feuerzeug eine Verletzung am Schlüsselbein zufügten. Damit bestätigte sich eine Radikalisierung des Fan-Blocks, die schon bei vorherigen Spielen beobachtet worden war. Der Strafsenat der Liga reagierte am Montag mit dem Verhängen einer 100.000-Euro-Strafe und der Anordnung einer Blocksperre bei einem zukünftigen Heimspiel.

Derweil muss die Rapid-Vereinsleitung sich vor Kritikern und Sponsoren schon von der nächsten Fan-Entgleisung distanzieren. Am Sonntag, 11. Februar, entrollten Rapid-Ultras im Folgespiel der Skandalpartie vom 4. Februar zwei Banner, die den Spruch ergaben: „Dem Woamen platzt a Wimmerl auf / und ihr macht's an Skandal daraus“. Auf Hochdeutsch: „Dem Schwulen platzt ein Pickel auf / und ihr macht einen Skandal daraus.“ Der Spruch wird nicht nur als Verhöhnung Holzhausers gelesen, sondern auch als Verhöhnung von Schwulen im Allgemeinen. Die Vereinsleitung distanzierte sich mit den Worten: „Homophobie oder homophobe Anspielungen lassen sich auch mit unserem Leitbild nicht vereinbaren.“ Allerdings reicht das vielen Journalisten, Sponsoren und Fans nicht. Sie fordern konstruktive Maßnahmen. Der österreichische Kurier spricht in einem Artikel vom Dienstag von einer „Sinnkrise“ des SK Rapid und zitiert Sponsoren mit den Worten: „Wie sollen das Bewerfen von Gegnern und homophobe Transparente gegenüber den investierten Summen gerechtfertigt werden?“ 

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