150 Jahre Magnus Hirschfeld: Die Welt verneigt sich vor „Einstein des Sex“

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Am 14. Mai 2018 wäre Magnus Hirschfeld 150 Jahre alt geworden. Zum runden Jubiläum wird der schwulen Sexualwissenschaftlslegende nicht nur an seiner einstigen Hauptwirkungsstätte in Berlin gedacht, sondern weltweit. 

Foto: Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V., Berlin

Seine Bücher „Die Homosexualität des Mannes und des Weibes“ und sein bahnbrechender Aufsatz „Wie erklärt sich die Liebe der Männer und Frauen zu Personen des eigenen Geschlechts?“ von 1896 sind bis heute Pflichtlektüre für Queer-Theoretiker in aller Welt. Magnus Hirschfeld, dem Rosa von Praunheim 1999 mit „Der Einstein des Sex“ ein filmisches Denkmal setzte, ist aber nicht nur wegen seiner Schriften, sondern auch wegen seines progressiven Umgangs mit der eigenen Homosexualität ein historisches Vorbild. Teile seiner Biografie lesen sich wie eine Chronik der frühen homoemanzipatorischen Bewegung der Prä-Nazi-Ära. 1933 wurde sein Berliner Institut für Sexualwissenschaften von Hitler-Anhängern zerstört. Hirschfeld hatte Deutschland zu diesem Zeitpunkt bereits verlassen, ließ sich erst in der Schweiz, dann in Frankreich nieder. 

In Berlin wird Hirschfelds Geburtstag am 14. Mai mit einem Festakt unter dem Motto „150 Jahre Magnus Hirschfeld“ gewürdigt. Gleichzeitig ergründet das Kreuzberger Museum der Dinge in der Objekt-Schau „Die Erotik der Dinge“ Hirschfelds Vermächtnis anhand von Original-Manuskripten, Kunst-Hommagen und historischer Dildos. Eine weitere Ausstellung über Hirschfeld und seine Zeitgenossen ist im Rathaus Charlottenburg zu sehen. Am 12. Juli bringt die Deutsche Post etwas verspätet eine 70-Cent-Gedenkbriefmarke zum „150. Geburtstag Magnus Hirschfeld“ heraus. Auch in anderen Teilen der Welt erinnern Künstler, Publizisten und Historiker an den großen Sexologen. 

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Foto: glbthistory.org

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