Berliner CSD-Termin steht! Noch!
Ausgerechnet im Hochsommer erwarten Experten den Höhepunkt der Corona-Epidemie, genau der Zeitraum der meisten CSD-Paraden. Wir sprachen mit Ralph Ehrlich vom Berliner CSD.
Die Demonstration findet statt, oder?
Wir arbeiten natürlich weiter daran und hoffen, dass der CSD stattfinden wird. Seit Wochen tauschen wir uns international mit anderen CSDs aus, wie man sich verhalten soll. Nächste Woche sollte ein Treffen im Waldschlösschen stattfinden, ob das noch passiert, weiß ich gerade nicht.
Wie dramatisch schätzt du die Lage ein?
Die Problematik ist die, dass es unheimlich viele Experten gibt, die zum Teil unterschiedliche Aussagen treffen. Wie lange bleibt das Virus denn irgendwo haften? Manche Wissenschaftler_innen sagen, dass sommerliche Temperaturen dem Virus schaden, andere sagen genau das Gegenteil. Von Behördenseite hieß es aber, dass der Peak wohl im Juli-August sein soll. Das würde uns treffen. Doch wenn man verschieben würde, an welchem Datum denn dann? Erst dann wenn es keine Gefahr mehr für die Teilnehmer_innen gibt ... Aber nochmals: Wir planen weiter und behalten alles im Auge.
Zumal CSDs auch wichtig sind.
Ja, denn Putins Kampf gegen die gleichgeschlechtliche Ehe oder andere Homophobie wie gerade Polen endet ja nicht wegen Corona. Diese Kräfte „arbeiten“ weiter an ihrem Hass, da dürfen queere Demonstrationen nicht verschwinden!
Wie geht es weiter?
Am Samstag wollten wir eigentlich unser CSD-Motto bei einem Treffen finden, diesen Termin mussten wir absagen. Wir wollen das aber digital machen! Wir wollen dass der CSD stattfindet und brauchen auch ein Motto, welches wir dann in der digitalen Welt gemeinsam erarbeiten werden.
*Interview: Michael Rädel