LSVD ändert seinen Namen

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In Berlin ist am Wochenende der 36. Verbandstag des Lesben- und Schwulenverbandes zu Ende gegangen. Die Mitgliedsversammlung unter dem Motto „Wir für Alle“ forderte die konsequente Umsetzung des queerpolitischen Aufbruchs auf Bundesebene und angesichts der anstehenden EU-Wahl im Juni ein „Coming-out für Europa“. Außerdem haben die rund einhundert anwesenden Mitglieder die Umbenennung des Verbandes in „LSVD+ – Verband Queere Vielfalt“ (kurz: LSVD+) beschlossen.

Mit über 4.400 Einzelmitgliedern und 100 Mitgliedsorganisationen ist der LSVD  Deutschlands größte Bürgerrechts- und Selbsthilfeorganisation queerer Menschen. 1990 als Schwulenverband in der DDR (SVD) gegründet, benannte sich der Verein noch im selben Jahr in Schwulenverband in Deutschland um. 1999 wurde daraus der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD), seit dem Wochenende nun der LSVD+ – Verband Queere Vielfalt.

Neuer Name mit inklusivem Anspruch

„Mit der Anpassung unseres Namens wollen wir ein klares Zeichen für mehr Inklusivität und gegen gesellschaftliche Spaltung setzen. Solche Signale sind gerade in Zeiten wachsender Zustimmung zu rechtsextremen Positionen in Deutschland und in Europa wichtig“, kommentiert Patrick Dörr für den LSVD+-Bundesvorstand.

„Seit Jahren setzt sich unser Verband nicht nur für die Rechte von Lesben und Schwulen, sondern auch für die Rechte bisexueller, trans- und intergeschlechtlicher Personen ein, also für die gesamte queere Community. Bisexuelle, transgeschlechtliche und nichtbinäre Menschen finden sich in allen unseren Strukturen, bis hin zum Bundesvorstand. Mit dem neuen Namenszug ‚Verband Queere Vielfalt‘ wollen wir zeigen: Ihr alle seid bei uns herzlich willkommen, lasst uns gemeinsam für die Rechte von LSBTIQ einstehen!“

Das große L und das große S bilden weiterhin den Anfang des Kürzels des Verbandsnamens. Der Verband sei in Gesellschaft, Politik und Medien unter dieser Abkürzung bekannt, außerdem habe man „jahrzehntelang dafür gekämpft, dass ‚schwul‘ und ‚lesbisch‘ keine Tabu-Wörter sind, dass man mit Stolz Lesbe und Schwuler sein kann“.

„Das neue hochgestellte Plus im Kürzel symbolisiert die nun beschlossene Öffnung für die gemeinsame Zukunft.“

Vorstandswahlen und weitere Beschlüsse 

Neben der Namensanpassung wurden auf der Mitgliederversammlung auch die regulären Vorstandswahlen durchgeführt. Als neue Vorstandsmitglieder wurden Erik Jödicke, Julia Monro, Tim Stefaniak und Alexander Vogt für eine Amtszeit von zwei Jahren gewählt. Die Vorstandsmitglieder Patrick Dörr, Henny Engels, Andre Lehmann und Alva Träbert, die erneut für zwei Jahre kandidierten, wurden ebenfalls bestätigt. Christian Rudolph trat nicht erneut an.

Neben der Namensanpassung und der Vorstandswahlen hat der 36. Verbandstag auch zahlreiche inhaltliche Beschlüsse gefasst. So haben die anwesenden Mitglieder unter anderem ein „Coming-out für Europa“ gefordert, also ein klares Bekenntnis für die Achtung der Menschenrechte lesbischer, schwuler, bisexueller, trans- und intergeschlechtlicher sowie weiterer queerer Personen (LSBTIQ*) in der Europäischen Union. 

Alle Ergebnisse und Beschlüsse des 35. LSVD-Verbandstags könnt ihr HIER nachlesen!

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