Facebook und Instagram verbieten Werbung für „Homo-Heilung“

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Auf den Plattformen Facebook und Instagram darf die sogenannte „Homo-Heilung“ nicht mehr beworben werden, kündigte der Social-Media-Riese, dem beide Plattformen gehören, am 10. Juli gegenüber CNN an.

„Wir erlauben keine Angriffe gegen Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität und aktualisieren unsere Politik, um die Förderung von Konversionstherapiediensten zu verbieten“, erklärte Tara Hopkins, Instagrams Public-Policy-Direktorin für Europa, Naher Osten und Afrika zum Verbot von Werbeschaltungen für „Homo-Heilungen“. 

Das Verbot, das auch für die USA, Südamerika und Australien gilt, sei lediglich die Erweiterung der Richtlinien in Bezug auf Hassreden und Vertiefung des bereits bestehenden Verbots von Anzeigen, die für diese Methode werben. Die Plattform wird auch keine Inhalte mehr empfehlen, die sich auf Konversionsbehandlungen beziehen, etwa Belege über ihre Wirksamkeit oder Stellen, die das Verfahren anpreisen oder unterstützen. Einzige Ausnahme: Postings, die in einem legislativen Kontext stehen.

Echtes Umdenken oder leere Worte?

Der Entschluss folgte auf immer dringendere Aufforderungen von Usern, endlich jene Konten zu entfernen, die für Konversionsverfahren werben. Zuletzt hatte die queere Social-Media-Community gefordert, das Instagram-Konto von Core Issues Trust, einem in Großbritannien ansässigen Förderer von Konversionsbehandlungen, zu löschen.

Tara Hopkins gab bekannt, verletzende Inhalte auf dem Konto von Core Issues Trust habe Instagram bereits entfernt. Ein Blick auf @coreissuestrusttv genügt, um zu wissen – das Gegenteil ist der Fall! 

Der Kurznachrichtendienst Twitter hat ein ähnliches Verbot für derartige Inhalte. Ein Twitter-Sprecher sagte, ihre Plattform setze sich mit der „Wishes of Harm“-Regel schon jetzt gegen Inhalte durch, die Konversionsverfahren fördern. Doch auch hier wird schnell klar, dass die Durchsetzung des Verbots zu wünschen übrig lässt.

Twitter erklärte, man arbeite „daran, die Trainingsdecks klarer zu gestalten, so dass die Teammitglieder eine Vielzahl von Beispielen haben, auf die sie sich beziehen können, und unsere Durchsetzung dieser Regel weltweit konsistent und skalierbar ist“.

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