#nasichi • Berlins Nahverkehr lehnt Werbung für Nahverkehr ab

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Na sowas? Ein großer Kondomhersteller hat bundesweit eine witzige Aufklärungs- und Werbekampagne für die Nutzung seiner Überzieher lanciert. Bundesweit? Nein! Ein kleines spießiges Dorf im preußischen Nordosten weigert sich standhaft gegen Ständer.

Freiburg hängt sie auf, Hamburg selbstverständlich und Köln sowieso.

Wir finden die Motive gut und stimmen der Aussage von Johannes Zerger, Brandmanager von BILLY BOY zu:  

 „Gerade das coole Berlin ist doch so weltoffen, so bunt und so vielfältig und hat in der Vergangenheit einige krasse Kampagnen gesehen – auch im öffentlichen Nahverkehr. Da hat es uns überrascht, dass ausgerechnet der Betreiber desselben, der ja speziell dafür bekannt ist, selbst lockere, witzige und etwas außergewöhnliche Werbung zu machen, mit unseren Motiven nicht umgehen kann.“

Auf blu.fm-Anfrage erklärten die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), dass es bei der Ablehnung um ein spezifisches Motiv ging, das einen stilisierten Penis zeigte. Nach einem größeren öffentlichen Streit um Werbung für das Artemis-Bordell im Jahr 2006 habe sich die BVG mit dem Vermarkter WALL AG darauf geeinigt, generell keine Werbung mit bildlichem sexuellem Kontext mehr anzunehmen. Unternehmenssprecherin Petra Reetz:

Foto: Screenshot Facebook

„Selbstverständlich steht die BVG zu Aufklärung und thematisiert selbst sexuelle Minderheiten oder andere soziale Fragen in ihren Kampagnen. Kampagnen der Aidshilfen oder der „Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung“ wurden und werden immer wieder gebucht und angenommen. Uns geht es ausschließlich um die Vermeidung von explizit sexuellen oder sexistischen Bildmotiven.“

Übrigens hat die Agentur des Herstellers dafür gesorgt, dass ihr das trotzdem sehen könnt: Am Ostbahnhof am Zaun an der Pariser Kommune hängen die unzensierten Versionen!


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