Berlin: Regenbogenstreifen im Regenbogenkiez

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Die Kreuzung Martin-Luther-Straße/Fuggerstraße, mitten im queeren Kiez in Berlin-Schöneberg, wurde am 2. Juli von der FDP Berlin und der örtlichen queeren Gruppe der „Liberale Schwule und Lesben“ (LiSL) mit Regenbogenstreifen verschönert.

Hamburgs schwules Dorf“ St. Georg als Vorbild

Dem aufmerksamen Beobachter fällt sofort auf: Ein Zebrastreifen ist das nicht, der würde nicht auf die mittlere Verkehrsinsel gehören. Richtig. Die Berliner haben hier ausnahmsweise mal auf den kleineren, aber feineren Bruder an der Elbe geschielt. Im Hamburger Mulitkulti-Stadtteil St. Georg hatte die dortige SPD im letzten Jahr aus ähnlicher Motivation (dazu unten mehr), dauerhafte Zebrastreifen in den Farben der queeren Bewegung angebracht. Sie hatte die Rechnung aber ohne den Wirt, genauer die Innenbehörde gemacht und musste sich der deutschen Bürokratie fügen. Die Regenbogenzebrastreifen durften zum Ärger aller Beteiligten inklusive der Anwohnenden aufwendig entfernt werden und die Sache schaffte es ins Abendprogramm der ARD.

Berliner FDP will Verkehrssicherheit. Und ein Zeichen für queeres Leben.

Foto: S. Ahlefeld

Hintergrund der Aktion in der Martin-Luther-Straße ist eine Verkehrsberuhigung der Straße, die dazu geführt hat, dass die mehrspurige Fahrbahn oft nur sehr sportlich überquert werden kann. LiSL-Berlin, die FDP Berlin und die FDP Tempelhof-Schöneberg fordern nun an der Stelle einen Zebrastreifen und verbinden diese Forderung gleichzeitig mit einer grundsätzlichen Klärung, ob und wie eigentlich die in vielen queeren Stadtviertel der Welt (die männer* Sammlung) so beliebten Regenbogenfarben genehmigt werden können. Dazu wird voraussichtlich heute eine Anfrage ins Parlament der Bundeshauptstadt eingebracht, die der männer* Redaktion vorliegt. Darin fragt Henner Schmidt, Sprecher der FDP-Fraktion für Infrastruktur- und Umweltpolitik den Senat: 

Foto: S. Ahlefeld

  1. Wie beurteilt der Senat die Situation für Fußgänger an der Querung Fuggerstraße/ Martin-Luther-Str.?Wie hat sich insbesondere durch das auf der Martin-Luther-Str. angeordnete Tempolimit von 30 km/h die Situation der Fußgänger verändert, die die Straße queren?
  2. Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, um dort oder in der Nähe einen Zebrastreifen einzurichten, um eine sichere Querung zu ermöglichen? Wie lange würde die Umsetzung dauern?
  3. Unter welchen Voraussetzungen wäre es möglich, dort einen Zebrastreifen oder dessen Umgebung (z.B. Teile der Mittelinsel) farblich zu gestalten, z.B. in Regenbogenfarben?

Das zuständige Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg wird sich erst danach mit der Sache beschäftigen. Man* möchte ein zweites St. Georg unbedingt vermeiden. Gute Idee?


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