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#StarWars 🍿 Zwei Sekunden, ein Kuss: Freude, EnttĂ€uschung und Zensur

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Es ist nur ein winziger Augenblick im neunten Teil des „Star Wars“-Epos, aber er sorgt weltweit fĂŒr Reaktionen. Der beilĂ€ufig gezeigte, innige Kuss zweier Frauen in einer Jubelszene ist einerseits eine Revolution im Disney-Kosmos, andererseits eine mutlos hingeworfene Brotkrume.

Der erste homosexuelle Kuss bei Star Wars

Foto: D. T. Johnson / CC BY 2.0 / Wikimedia

Keine Frage: „Star Wars: Episode IX - Der Aufstieg Skywalkers“ geht in die Geschichte ein. Es ist der erste Disney-Blockbuster und der erste „Star Wars“-Teil mit einem gleichgeschlechtlichen Kuss. Allerdings waren die Erwartungen vieler Fans und in der Community durchaus höher, als Regisseur J. J. Abrams im Interview mit Variety ankĂŒndigte, die LGBTIQ*-Community sei im neuen Teil der Saga reprĂ€sentiert.

„Es war mir wichtig, dass sich alle Menschen, die diesen Film anschauen wĂŒrden, reprĂ€sentiert fĂŒhlen können.“

J. J. Abrams

Keine lesbische Storyline

Zurecht hatten viele gehofft, dass mit dieser Aussage eine queere Storyline angekĂŒndigt wurde, zum Beispiel die seit der ersten Abrams-Verfilmung gemutmaßte Lovestory um Finn und Poe konkretisiert wĂŒrde. Aber ein lesbischer Kuss ohne jede Hintergrundinfo und Anteil an der Geschichte soll LGBTIQ*-Teilhabe sein? Das ist doch etwas dĂŒnn. 

Zuviel fĂŒr die Zensoren in Singapur und Dubai

Dennoch ging Disney mit der winzigen Szene ein Risiko ein. In Singapur wurde die Szene ĂŒbereinstimmenden Medienberichten zufolge vor dem Kinostart herausgeschnitten, damit der Film eine PG13-Einstufung und damit eine Jugendfreigabe erhĂ€lt. GegenĂŒber dem Portal Mothership erklĂ€rte ein Sprecher der „Infocomm Media Development Authority (IMDA)“:

„Star Wars: The Rise of Skywalker" wurde fĂŒr den Kinostart in Singapur mit PG13 ausgezeichnet. Der Antragsteller hat eine kurze Szene ausgelassen, die nach den Richtlinien fĂŒr die Einstufung von Filmen eine höhere Bewertung erfordern wĂŒrde.“

Will heißen: Mit dem lesbischen Kuss wĂ€re der ganze Film mindestens um eine Kategorie höher eingestuft worden und damit erst fĂŒr Jugendliche ab 16 Jahre zugelassen worden. Auch aus Dubai wird inzwischen berichtet, dass die Szene dort offenbar nicht im Kino zu sehen ist. In China, wo selbst der Tanz zweier MĂ€nner in „Die Schöne und das Biest“ der Zensur zum Opfer fiel, ist dagegen die Originalfassung des Films zu sehen.

Und nun?

Die „Star Wars“-Saga ist mit Teil neun eigentlich abgeschlossen. Dennoch hat Disney bereits angekĂŒndigt, weitere Spin-offs entwickeln zu wollen. Vielleicht erfahren wir ja in einem solchen, was es mit der Liebe der beiden Rebellinnen auf sich hat.

Möge die Macht queer sein in euch!

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