#TDoR2017: Zahl der Morde an Transsexuellen und Transgender wieder gestiegen

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Am 20. November wird mit dem „Transgender Day of Remembrance“ (TDoR), dem „Gedenktag für die Opfer von Transphobie“, der Opfer transphober Gewalt gedacht. 325 Opfer sind alleine in den vergangenen zwölf Monaten zu beklagen.

Grafik: transrespect.org

Insgesamt verloren seit Oktober 2016 325 Personen mit transsexuellem oder genderdiversem Hintergrund ihr Leben. Im Vorjahreszeitraum waren es 295. Brasilien führt die traurige Statistik mit 127 gemeldeten Mordfällen an, gefolgt von Mexiko (56) und den USA (25). In Europa ging die Zahl der erfassten Morde dagegen von 13 auf 5 zurück. 

Die Namen der fünf europäischen Opfer:

Grafik: transrespect.org

Alle 325 Opfer sind hier namentlich gelistet.

Seit 2008 wird die Liste geführt und leider jährlich erweitert. Inzwischen enthält sie 2.609 Einträge.

Foto: Transrespect.org

Grafik: transrespect.org

Leon Harun Witzel, im Vorstand der Bundesvereinigung Trans* (BVT*):

„Trans* und gender-diverse Menschen werden weltweit Opfer von schrecklichen Hassverbrechen, die oft nicht angezeigt werden. Gewalt gegen trans* und gender-diverse Menschen ist intersektional mit anderen gesellschaftlichen Machtverhältnissen wie Rassismus, Sexismus, Klassismus, Xenophobie, Diskriminierung und Vorurteilen gegenüber Sexarbeit verbunden. Betroffen sind mehrheitlich trans* Menschen, die am äußersten Rande der Gesellschaft stehen und von Mehrfachdiskriminierungen betroffen sind. So ist bezeichnend, dass 62 Prozent der ermordeten Menschen Sexarbeiter_innen waren. Allein im letzten Jahr sind 325 Morde an trans* und gender-diversen Menschen weltweit bekannt geworden. Die Dunkelziffer ist um ein vielfaches höher - laut Trans Murder Monitoring Projekt von Transgender Europe. Die Morde sind oft besonders brutal, denn die Mörder sind sich meist sicher, straffrei davonzukommen. Dies muss endlich aufhören. Den ermordeten trans* Menschen weltweit gedenken wir an diesem Tag und solidarisieren uns mit all jenen, die mit uns zusammen für ein Ende dieser trans*feindlichen Verhältnisse kämpfen."

Die Deutsche AIDS-Hilfe gedenkt der Toten

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