USA: Die NHL hat ihren ersten offen schwulen Profi

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Eishockeyspieler Luke Prokop ist der erste aktive Spieler der US-amerikanischen Hockey-Liga NHL, der sich als schwul geoutet hat. Erst vor einem Monat fiel die Bastion Football: Carl Nassib wurde der erste offen schwule Profi in der National Football League (wir berichteten). Prokop, ein erst 19-jähriger Nachwuchsspieler der Nashville Predators, dankte Familie und Freunden für ihre Unterstützung  aber auch seinen Managern und dem ganzen Team, die erklärten, sie würden hinter ihm stehen. Hockey, so Prokop, müsse ein Ort für alle sein. 

„Heute bin ich stolz darauf, allen öffentlich zu verkünden, dass ich schwul bin.“

Der 19-Jährige erklärte, er habe eine ziemliche Reise hinter sich, könne aber nicht glücklicher mit seiner Entscheidung sein, sich zu outen. Er habe die Hoffnung, ein authentisches Leben würde es ihm ermöglichen, sein ganzes Selbst auf das Eis zu bringen und die Chance verbessern, seine Träume zu erfüllen. Nachdem er sich vor Freunden und Familie outete und viele positive Reaktionen bekam, habe er in seinem Training bereits sehr viel mehr Selbstvertrauen in sich entdeckt, so der Nachwuchsspieler. 

„Die letzten anderthalb Jahre waren verrückt, aber sie haben mir auch die Chance gegeben, mein wahres Ich zu finden. Ich habe keine Angst mehr, zu verbergen, wer ich bin.“

Wie viele andere vor ihm, die sich in der letzten Zeit geoutet haben, verkündete auch Prokop, dass ihn vor allem der durch die COVID-19-Pandemie verordnete Stillstand an diesen Punkt gebracht habe. Der Eishockeyspieler dankte seinen Freunden, seiner Familie und seinen Agenten, die ihm, mit Liebe und Unterstützung, bei jedem Schritt des Weges begegnet seien. Er hoffe, dass er durch sein Coming-out anderen Menschen helfen könne, zu sehen, dass queere Menschen in der Hockey-Gemeinschaft willkommen sind. Hockey müsse ein Ort für alle sein, bekräftigte der 19-Jährige.


Sein Team unterstützt ihn

Im Interview mit The Athletic erzählt Prokop, dass er „Freudentränen“ geweint habe, als er erfuhr: Sein Team steht hinter ihm. Die Nachricht überbrachte ihm der gesamte Managerstab des Teams, allen voran Manager David Poile, während einer Autofahrt in einer Telefonkonferenz. Sie alle versicherten dem 19-Jährigen, dass das ganze Team stolz auf ihn sei und ihn bei seinem Coming-out unterstützen würde. Prokop sagt, dass dies der erste Moment war, in dem er sich in seinem Leben wirklich frei fühlte. Fast ein Jahr lang habe er Angst vor diesem Gespräch gehabt, so der 19-Jährige.

„Ich drehte die Musik so laut auf, wie ich konnte. Ich trug eine Sonnenbrille, ich fing an zu weinen, Freudentränen, ich wollte nicht, dass mich jemand weinen sieht, während ich fuhr. Aber ich habe die Musik aufgedreht und auf mein Lenkrad geschlagen. Es war unglaublich.“

Auch Manager Poile kam im Interview mit The Athletic zu Wort. Er sagte, Prokop sei ein sehr tapferer junger Mann. Es habe eine Menge Mut gebraucht, um diesen Schritt zu tun, er sei sehr stolz auf ihn, bekräftigte der Manager.

„Das ist eine große Geschichte und hoffentlich hilft und ermutigt sie andere in ähnlichen Situationen. Es ist eine wichtige Sache.“

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