Viagra als Schutz vor Alzheimer?

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Eine neue Studie legt nahe, dass Medikamente zur Behandlung von erektiler Dysfunktion, wie zum Beispiel Viagra, das Risiko für Alzheimer bei Männern reduzieren könnten. Forscher der University College London (UCL) untersuchten die medizinischen Aufzeichnungen von fast 300.000 Männern über 40 Jahren, bei denen eine erektile Dysfunktion diagnostiziert wurde. 

Mehr als die Hälfte dieser Männer erhielt Medikamente gegen erektile Dysfunktion wie Viagra, Cialis, Vardenafil und Avanafil. Die Analyse ergab, dass diejenigen, die diese Medikamente einnahmen, um 18% weniger wahrscheinlich an Alzheimer erkrankten als Männer mit erektiler Dysfunktion, die die Medikamente nicht einnahmen. Männer, die diese Medikamente am häufigsten verschrieben bekamen, hatten sogar ein 44% geringeres Risiko, an Alzheimer zu erkranken. Die Wissenschaftler stellten fest, dass Männer, die während der Studie zwischen 21 und 50 Verschreibungen erhielten, das geringste Risiko hatten.

Die Studie wirft Fragen auf, ob die beobachteten Effekte auf die Medikamente zurückzuführen sind oder ob andere Faktoren eine Rolle spielen. Frühere Tierstudien deuten jedoch auf potenzielle neuroprotektive Vorteile ähnlicher Medikamente hin.

Dr. Ruth Brauer von der UCL School of Pharmacy unterstreicht die Notwendigkeit weiterer Forschung, um die Ergebnisse zu bestätigen und die Mechanismen der Medikamente zu verstehen. Eine randomisierte, kontrollierte Studie mit männlichen und weiblichen Teilnehmern könnte weitere Erkenntnisse liefern.

Dr. Leah Mursaleen von Alzheimer’s Research UK bezeichnet die Ergebnisse als "ermutigend", betont jedoch die Bedeutung weiterer Untersuchungen. Schließlich leiden weltweit etwa 55 Millionen Menschen an Demenz, darunter auch Alzheimer und neue Medikamente zeigen geringfügige Auswirkungen auf die Verlangsamung des Krankheitsverlaufs. *mk Quelle: PinkNews

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