Hessen: Fundamentalisten und Rechtspopulisten gegen Schulaufklärung

by

Am 6. Mai treffen sich besorgniserregende Eltern, christlich-fundamentalistische und rechtspopulistische Gruppierungen für das Symposium „Sexualpädagogik der Vielfalt – Kritik einer herrschenden Lehre“ im Wiesbadener Kurhaus. Protest ist geplant. 

Foto: Holger Reinhardt / Wikipedia / CC BY-SA 3.0

Matthias E. Janssen, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD) Hessen:

„Die dubiosen und unsachlich-schwammig formulierten Argumente der sog. „Demo für Alle“ müssen als das entlarvt werden, was sie sind – minderheitenfeindlich. In dem „Forderungspapier der Elternaktion Bayern / Demo für Alle“ zeigt sich deutlich, welche kruden Forderungen von diesem besorgniserregenden Netzwerk ausgehen. Das Thema „sexuelle Identität“ soll nach dem Willen der Gleichstellungsgegner*innen gänzlich aus der Schule verbannt werden. Erziehung zu gegenseitigem Respekt und zur Akzeptanz ist in den Augen der „Demo für Alle“ bloße Indoktrination.  Kongresse wie das geplante Symposium setzen sich nicht für das Kindeswohl oder für die Stärkung von Kindern und Jugendlichen ein, sondern den Organisator*innen geht es darum, Kinder aus Regenbogenfamilien, Jugendliche und junge Erwachsene und nicht zuletzt alle Menschen, die nicht der Heteronormativität entsprechen an den gesellschaftlichen Rand zu drängen und sie in der Unsichtbarkeit verschwinden zu lassen."   

Fakten statt Pseudowissenschaft

Der LSVD-Hessen tritt für einen selbstverständlichen und gleichwertigen Umgang mit unterschiedlichen Lebensformen, gerade auch in Schulen und Kitas, ein. Schulen und Bildungseinrichtungen haben besonders heute den Auftrag junge Menschen auf gesellschaftliche Vielfalt im Alltagsleben vorzubereiten. Eine selbstverständliche und unaufgeregte Thematisierung von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in Schule und Bildung wirkt präventiv und nachhaltig gegen Homo- und Transphobie. Das sollte genau wie Inklusion oder die Thematisierung von Rassismus und Antisemitismus wichtiger Bestandteil der Demokratie- und Menschenrechtsbildung sein. Dass die Akzeptanz von geschlechtlichen Identitäten und Orientierungen von den christlich-fundamentalistischen und rechtspopulistischen Gruppierungen im Dunstkreis der „Demo für Alle“ dämonisiert werden zeigt, mit welchen pseudowissenschaftlichen Diffamierungen hier hinter verschlossenen Türen gearbeitet werden soll.  Statt sich dem offenen Diskurs zu stellen und eine wissenschaftlich fundierte Argumentation zuzulassen, will sich die „Demo für Alle“ in ihrem geplanten Symposium selbst mit ihren homo- und transphoben Inhalten beweihräuchern.

Demonstration gegen die Fundamentalisten

Der Verein „Warmes Wiesbaden e.V.“ hat eine Kundgebung am 6.5.2017 gegen das Symposium der „Demo für Alle“ initiiert. Als LSVD Hessen möchten wir an dieser Stelle zur Beteiligung an dieser Kundgebung aufrufen. Setzt Euch zusammen mit uns für eine offene und bunte Gesellschaft und gegen Hass, Ausgrenzung und populärwissenschaftliche Theorien ein.

Hintergrund

Kundgebung gegen das Symposium der „Demo für Alle“

*Quelle: LSVD Hessen

Back to topbutton