GEWALT BEI SCHWULENPARADE

Die Ausschreitungen bei der „Pride Parade“ am Samstag in der kroatischen Hauptstadt Split könnte europaweit für Aufruhr sorgen. Die 200 bis 300 Teilnehmer der Veranstaltung wurden von bis zu 10.000 Gegendemonstranten mit Steinen und Flaschen beworfen und auch auf andere Weise attackiert.

Teilnehmerin der Parade war nämlich auch die niederländische Botschafterin Stella Ronner-Grubacic, die nun für ein Kroatien-Monitoring bei ihrer Regierung plädiert. Sie bezeichnete den Gewaltangriff als grobe Menschenrechtsverletzung. Der Polizei wird vorgeworfen an der Spitze das Ausmaß der Ausschreitungen unterschätzt zu haben. Die Behörden kritisieren die Veranstalter wiederum, gegen Anraten eine unsichere Strecke gewählt zu haben. Sanja Juras von der LGBT bezeichnete den Vorfall als Debakel, Organisatoren der Split-Parade fordern wegen ungenügenden Schutzes sogar einen Rücktritt des Innenministers. Dies lehnen aber sämtliche kroatische Politiker ab. Im Gegenzug bezeichnen sie den Vorfall aber als Schande für Kroatien. Split ist aber nun gleichzustellen mit anderen diskriminierenden Städten wie Budapest, Belgrad, Moskau und anderen, was einen Eintritt Kroatiens in die EU erschweren könnte. •ba

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