CSD in Belgrad mit Ministerpräsidentin Ana Brnabić

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Wer hätte das vor nicht mal zehn Jahren gedacht, als noch Steine und Brandsätze auf die CSD-Teilnehmer im serbischen Belgrad flogen: Die Regierungschefin, zwei Minister und der Bürgermeister der Hauptstadt demonstrierten am Sonntag mit. 

Foto: Screenshot YouTube

Erst im Juni hatte die lesbische Ana Brnabić das Amt übernommen und damals gesagt, dass sie keine Führungsfigur der LGBTIQ*-Bewegung sein wolle. Dennoch hilft es wohl, Sichtbarkeit zu zeigen. Brnabić sagte beim Pride, die Regierung sei für alle Menschen da. Nicht nur für die Mehrheit, sondern auch für Minderheiten.

Das in weiten Teilen sehr homophobe Serbien jedenfalls ist seit diesem Wochenende weiter als Deutschland, wo noch kein amtierender Kanzler auf einem CSD dabei war. Bezugnehmend auf die Gewalt gegenüber Lesben und Schwulen sagte die 41-Jährige, es sei gut, dass es ein Antidiskriminierungsgesetz gebe:

„Aber es ist genau so wichtig, damit aufzuhören, uns mit Worten zu verletzen. Egal wieviel Schmerz ein Schlag ins Gesicht ausrichten kann, die Schwere eines Wortes ist oft viel verletzender."

Ausschreitungen blieben aus

Dank massiven Polizeiaufgebotes blieben größere Zwischenfälle aus – rechtsradikale und konservativ-klerikale Kreise hatten mehrere Protestkundgebungen am Rande der CSD-Strecke veranstaltet, es kam zu vereinzelten Verhaftungen. 

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