NEWSUPDATE – FSK RUDERT ZURÜCK AUF 12

Ab sofort können Kinobesucher ab dem Alter von 12 Jahren in den Genuss des Filmes Romeos kommen. Nach vielen Protesten – unter anderem wegen des Vorwurfs der Homophobie – wurde der Film von der FSK nun ab 12 freigegeben, statt wie ursprünglich ab 16. Lest hier noch einmal, was vorgefallen war.

KOMMENTAR VOM 2.12.2011:

Nein, ich bin nicht wie Lukas transsexuell, sondern „nur“ schwul. Aber wenn dies thematisiert wird, ist das der FSK offensichtlich zuviel für ein pubertierendes Gemüt – „auch wenn der Film auf der Bildebene nicht schamverletztend ist und niemanden diffamiert.“ Auf deutsch: Es wird zwar kein Sex gezeigt, aber trotzdem wollen wir lieber nicht, dass unsere Jugendlichen erfahren, was Transsexuelle und Schwule sind, die es in der Realität ja auch überhaupt besser nicht geben sollte: „Die explizite Darstellung von schwulen und lesbischen Jugendlichen und deren häufige Partnerwechsel könnte verwirrend auf junge Zuschauer wirken. ... Der Film spiegelt eine verzerrte Realität wider, die Kinder auf Grund keiner oder zu geringer Erfahrung nicht erkennen können.“

Soviel aus der Begründung der Ablehnung einer Altersfreigabe des Films ab 12 durch die FSK. Inzwischen haben sich der LSVD, Volker Beck und viele Kommentatoren eingeschaltet und fordern wie die Regisseurin Sabine Bernadi selbst auch, eine Überprüfung der Alterseinstufung. Volker Beck: „Schwule, lesbische und transsexuelle Jugendliche existieren wirklich. Wenn die FSK meint, schon die filmische Auseinandersetzung mit diesem Thema sei Jugendlichen nicht zuzumuten – wie sollen Jugendliche auf die Konfrontation mit der Wirklichkeit vorbereitet sein?“

Noch deutlicher wird LSVD-Sprecher Manfred Bruns: „Verbietet die FSK auch Filme über heterosexuelle Jugendliche, die sich den Problemen der ersten Liebe widmen? Hat sich die FSK schon mal überlegt, welche Belastung die wiederholte Darstellung von vermeintlich normaler Heterosexualität für heranwachsende homo- oder bisexuelle Menschen hat? ... Die Qualifizierung des privaten Umfelds von Lesben, Schwulen und Transgender als „einseitige Welt von Homosexualität“ diffamiert eine ganze Bevölkerungsgruppe. ... Wir sind schockiert, dass die FSK eine Umpolungsrhetorik benutzt, die wir sonst nur aus Kreisen fundamentalistischer Homosexuellenhasser kennen.“

Dem ist nur hinzuzufügen, dass ich erwarte, dass die FSK ihre Einstufung korrigiert und sich öffentlich von ihrer höchst zweifelhaften Begründung distanziert. •Christian Knuth

Internet: UM DIESEN FILM GEHT ES

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