AMERIKA UND DIE KIRCHE

In Nordamerika schafften es kirchennahe Organisationen wie die „American Family Assocition“ oder die „Knights of Columbus", die kalifornischen Gleichstellungsbemühungen nichtig zu machen. Auch in anderen US-Bundesstaaten kommt es bei der Einführung von Homorechten immer wieder zu Rückschlägen wegen des Einflusses konservativer Kirchenkreise.

Im südamerikanischen Uruguay konnten katholische Bischöfe trotz immer noch starker politischer Macht ein Gesetz zum Adoptionsrecht für homosexuelle Paare nicht verhindern und bereits seit 2007 muss der Klerus damit leben, dass Homopartnerschaften gesetzlich anerkannt und geschützt sind.

Ganz aktuell bahnt sich ein weiterer Streit im mittelamerikanischen Costa Rica an. Hier will die Regierung gleichgeschlechtliche Partnerschaften mit der Ehe gleichstellen. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz von Costa Rica, Erzbischof Hugo Barrantes Hurena, befindet diesen Gesetzentwurf als einen klaren Verstoß gegen die Verfassung des Staates. In einer Ansprache betonte er, dass die Ehe zwischen Mann und Frau einen besonderen Wert darstelle „der vor jeder Bedrohung geschützt werden muss, die ihre Solidität in Gefahr bringt und ihre Existenz beeinträchtigt.“ Er forderte die Regierung auf, Gesetze „auf der Grundlage ethischer Prinzipien und zugunsten des Gemeinwohls“ zu verabschieden.

In Gänze betrachtet scheint die Kirche auch in Amerika immer weiter an gesellschaftlicher Unterstützung zu verlieren, wenn sie sich gegen die Gleichstellung Schwuler und Lesben stemmt. Dennoch muss die Gesellschaft aufpassen und stetig Stellung beziehen, um Erreichtes nicht wieder zu verlieren. •ck

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