KONTROVERS - DES LETZTEN HEMDS BERAUBT

Uns erreichte ein dramatischer Hilferuf aus der RosaLinde, dem translesbischwulen Begegnungs- und Beratungszentrum von Leipzig. Der Verein kämpfe ums Überleben. Christian Roßner, der Pressesprecher des Zentrums, appelliert in der Erklärung, „um das Schlimmste gerade noch zu verhindern“ an alle Stadträte, Politiker, Pressevertreter und Bürger, aktiv einzuschreiten.

Die RosaLinde richtet als Trägerverein jedes Jahr den Leipziger CSD aus, führt das Schulaufklärungsprojekt „Liebe bekennt Farbe!“ des Landesprogramms „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“ durch und ist darüber hinaus in den Bereichen Beratung, Information, Selbsthilfegruppen, Projekte und niedrigschwellige Angebote für Schwule, Lesben, Bisexuelle und Transsexuelle aktiv.

Doch dem anscheinend finanziell angeschlagenen Verein sind wohl neben den immer geringer werdenden Spendeneinnahmen und trotz inflationsbedingt steigender Lohn- und Unterhaltskosten nun auch noch die Zuwendungen durch das Sozialamt der Stadt um 16 Prozent auf 22.000 Euro gekürzt wurden.

„Es ist beschämend, in welchem Maße sozio-kulturelle Projekte, wie die RosaLinde, von dieser Stadt am langen Arm verhungert gelassen werden. [...] Unter solchen Voraussetzungen muss der Verein sich fragen, ob und wie er das derzeitige Angebot aufrecht erhalten kann.“, sagt Roßner. Wird die RosaLinde nun zur Trauerweide? •mb

Internet: WWW.ROSALINDE.DE

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