KONTROVERS - GAYS & GRAY

40 gilt heutzutage als die magische Zahl, die weithin die Szene beherrscht. Erst kürzlich wurde es mir als „das schwule Todesalter“ präsentiert. Da drängt sich mir doch gleich die Frage auf, ob diese Herren jenseits der 50 (!) wohl noch zu sozialen Handlungen im Stande sind?

Zu meiner Überraschung musste ich feststellen: Ja, sie sind es. Und sie organisieren sich sogar in Gruppen! Eine davon ist „Gay & Gray“. Deren bisheriger Vorstand, Theo Kempf, gönnt sich gerade eine Auszeit. Kein Wunder, die Gruppe besteht ja schon seit neun Jahren. Als neuer Gruppenleiter wurde Manfred Zorn gewählt, der mir die Aktivitäten seiner Gruppe näherzubringen versuchte: Montags ist Diaabend, dienstags Rollstuhlrennen ... Nein, im Ernst: „Gays & Gray bietet älteren Schwulen, egal ob mit oder ohne Partner, eine willkommene Alternative zur jugenddominierten Szene“. So steht es zumindest in ihren Rundmails. Weiter ist da zu lesen, dass sie sich auch „zur Verbesserung der Integration unserer Altersgruppe in die Szene“ treffen würden.

Tja, wenn man mit so einem jungen, dynamischen, sexy Typen mit straffer, seidiger Haut wie mir konkurrieren muss, fällt es eben negativ auf wenn die Schwerkraft schon die ersten Siege errungen hat, was? Da nützt dann auch die ganze „Lebenserfahrung“ nichts, mit der dann geworben wird. Und wer mir jetzt was von „Vergänglichkeit“ und einem „normalen Alterungsprozess“ erzählen will, dem sei gesagt, dass die Schönheitschirurgie in den kommenden Jahren massive Fortschritte erzielen wird. Ich weiß das. Ich werde niemals altern. •cb

Internet: GAY AND GRAY IM WELTNETZ

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