GENITALVERSTÜMMELUNG – VORSTOSS IN DER SCHWEIZ

Parlamentarier in der Schweiz haben in einer Anfrage an die Regierung eine Stellungnahme zum Thema kosmetische Genitaloperationen bei Kindern gefordert. Dies ist ein einmaliger Vorgang, wird das Thema DSD (Disorders of Sex Development – landläufig Zwitter oder Hermaphrodit) von der Politik doch seit Jahren ignoriert.

In der Anfrage heißt es: „Intersexuelle sind nicht per se krank. Trotzdem werden sie als „abnormal“ klassifiziert und zum medizinischchirurgischen Notfall erklärt. Ohne ihre Einwilligung werden sie meistens im Kindesalter an ihren intersexuellen Genitalien operiert und dabei, der chirurgischen Einfachheit halber, meistens zu Mädchen gemacht. Dabei wird in Kauf genommen, dass ihr sexuelles Empfinden vermindert oder zerstört wird.

Diesen Operationen liegen keine medizinischen Indikationen zugrunde, es handelt sich um rein kosmetische Eingriffe. Zusätzlich, so sagt man mir, werden viele ohne ihre Einwilligung kastriert, das heißt, es werden ihnen die in der Regel gesunden, Hormon produzierenden inneren Geschlechtsorgane entfernt, was eine lebenslange Substitution mit körperfremden Hormonen zur Folge hat. Auch diese Kastrationen hätten meistens keine medizinische Indikation, sondern dienten lediglich der „Vereinheitlichung“. Die Folgen dieser lediglich auf das zugewiesene Geschlecht ausgerichteten Hormonersatztherapien sind unter anderem Depressionen, Adipositas, Stoffwechsel- und Kreislaufstörungen, Osteoporose, Einschränkung der kognitiven Fähigkeiten und Libidoverlust. Wollen betroffene Menschen auf eine adäquatere Hormonersatztherapie wechseln, weigert sich die Krankenkasse, die Kosten zu übernehmen. Die betroffenen Menschen und oft auch ihre Eltern werden über ihre Besonderheit und die an ihnen vorgenommenen Eingriffe schlecht informiert, um ihnen ihr wahres Geschlecht zu verheimlichen. Die meisten Opfer dieser Praxis tragen massive psychische und physische Schäden davon, unter denen sie ein Leben lang leiden. Dies ist durch mehrere wissenschaftliche Studien erhärtet.“

Die Antragstellerin der christlichen CVP Erna Müller-Kleeb und fast ein Viertel des Parlaments fordert die Regierung nun auf, genaue Informationen über die Häufigkeit und Art der Eingriffe in der Schweiz Auskunft zu erteilen. Zudem fordern die Antragsteller Auskunft darüber, ob die bestehende Praxis der Operation am Kind abgeschafft und durch eine selbstbestimmte Entscheidung im späteren Alter ersetzt werden kann. •ck

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