TÜR UND TOR FÜR FUNDAMENTALISMUS?

CDU, Grüne und LSVD kritisieren eine in Berlin geplante sogenannte "Lehrerhandreichung zum Umgang mit muslimischen Schülern". Im Mittelpunkt der Kritik steht dabei die Auswahl von Informationsquellen und ein 8-seitiges Interview mit dem erzkonservativen Imamen Ferid Heider. Özcan Mutlu (Grüne) und Sascha Steuer (CDU) sagten gegenüber der Berliner Morgenpost, dass die Auswahl der Quellen "äußerst fraglich" und eine "wirklich sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema Islam" fehle. "Diese Positionen dürfen nicht unkommentiert oder unkritisch veröffentlicht werden," so Steuer weiter.

Der LSVD empfindet es als "unerträglich, dass erzkonservativen Imamen wie Ferid Heider mit den Handreichungen eine Plattform geboten wird, ihre Vorstellungen eines islamischen Schulalltags zu propagieren. Heider darf beispielsweise empfehlen „seine Kinder schon frühzeitig, etwa mit sieben Jahren, langsam auf das Fasten hinzuführen“. Dass das Fasten Gesundheitsrisiken birgt, die Konzentrationsfähigkeit mindert und damit Unterricht und Lernerfolg der Schüler beeinträchtigt, tut er als Übertreibung von Lehrern ab."

Weiter fordert der LSVD in einer Stellungnahme durch Alexander Zinn:

"Statt islamischen Hardlinern die Türen zu Berlins Schulen immer weiter zu öffnen, sollte Bildungssenator Jürgen Zöllner dafür sorgen, dass der reguläre Unterricht an Berlins Schulen überhaupt noch stattfindet. Aufgrund falscher Rücksichtnahme auf „religiöse Gefühle“ können die Lehrpläne in einigen Fächern kaum noch eingehalten werden. So zum Beispiel im Sexualkundeunterricht, der an vielen Berliner Schulen faktisch nicht mehr stattfindet." •ck

Back to topbutton