GÜNTHER BECKSTEIN GESTEHT SCHLIMME VERIRRUNG

© FOTO: Gerd Seidel (Rob Irgendwer) / wikicommons / Lizenz CC BY-SA 3.0

Nein, diesmal wirft der CSU-Politiker und ehemalige bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein nicht Schwulen und Lesben eine Verirrung ihrer Sexualität vor. Im Gegenteil: Der als äußerst homofeindlich in Erscheinung getretene Hardliner beweist im Interview mit dem Magazin der Süddeutschen Zeitung Altersmilde.

„Sind Sie für die Homoehe, Herr Beckstein?“, fragt das SZ-Magazin und was als Antwort folgt, überrascht dann doch gewaltig: „Ich war einer derjenigen, die nach Karlsruhe gegangen sind. Heute weiß ich: Die systematische Diskriminierung der Homosexuellen war eine schlimme Verirrung.“

Beckstein, der insgesamt drei Mal bei Klagen gegen die Gleichstellung homosexueller Partnerschaften vor dem Bundesverfassungsgericht federführend dabei war, gesteht also ein, dass dies ein Fehler war.

Liebe CDU-Parlamentarier. Vielleicht hilft euch diese weihnachtliche „vom Saulus zum Paulus“-Geschichte ein wenig in der selbstverordneten Denkphase bis zur nächsten Abstimmung über die steuerliche Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften im Bundestag.

Politisch interessant ist auch, dass das Interview ein Doppelinterview mit Grünen-Chefin Claudia Roth ist. Beide bezeichnen sich als Freunde. Beckstein selbst arbeitet noch mit einer anderen Grünen-Politikerin gut zusammen: 2009 kandidierte er laut Wikipedia für das Amt des Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, unterlag jedoch gegen die Roth-Bezwingerin und grüne Spitzenkandidatin im Bundestagswahlkampf 2013 Katrin Göring-Eckardt und wurde dann zum Vizepräses gewählt. Schwarz-Grün ist keine Illusion und homopolitisch, wie auch das Beispiel Hamburg zeigte, durchaus förderlich. •ck

Lizenztext: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de

Internet: DAS INTERVIEW IM SZ-MAGAZIN

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