ES TUT SICH WAS IM STAATE POLEN

© Foto: www.robertbiedron.pl

Sie sind nicht die Piraten, konnten aber bei der Parlamentswahl in Polen aus dem Stand 10% der Stimmen erringen. Die Mitglieder der „Palikot-Bewegung“ feiern ihren Überraschungserfolg und Beobachter staunen: Neben einer Trans*-Abgeordneten zieht erstmals ein schwuler Mann ins polnische Parlament ein.

Die vom Multimillionär Janusz Palikot gegründete Partei setzt sich für eine striktere Trennung von Staat und Kirche ein. Der Parteichef selbst setzte sich medienwirksam gegen sexuelle Übergriffe auf Frauen in Gefängnissen ein, prangerte in Happenings die Diskriminierung Homosexueller an und unterstützt die feministische Bewegung. Jetzt zieht er zusammen mit der transsexuellen Bürgerrechtlerin Anna Grodzka und dem schwulen Robert Biedroń in den Sejm, das polnische Unterhaus ein.

Europa schaut staunend zu, denn noch vor wenigen Jahren konnten sich Schwule in Polen noch nicht einmal öffentlich auf die Straße trauen, ohne Angst vor Beschimpfungen oder gar Übergriffen haben zu müssen. Das die Geächteten nun im Parlament sitzen ist deutliches Zeichen eines umfassenden Wandels in der katholisch-konservativ geprägten polnischen Gesellschaft. •ck

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