HOMOPHOBES MOBBING VERTREIBT LEHRER

Alle wollten ihn, den schwulen evangelischen Lehrer aus Bremen. Rektor der kleinen Grundschule in Rechterfeld in Niedersachsen sollte und wollte er werden, bis sich einige wenige anonym beim katholischen Pfarrer echauffierten und dieser das dem Lehrer weiterleitete. Jetzt steht Rechterfeld ohne Rektor und mit einem gewaltigen Imageschaden da, der dem eigentlich liberalen Örtchen schwer zu schaffen macht.

Die meisten Bürger, die CDU-geführte Verwaltung, der katholische Schützenverein und sogar der Pfarrer, der die anonymen Anrufe erhielt, bezogen nach Bekanntwerden der Sache Stellung für den beliebten Lehrer. Doch der Mann hatte genug. Eine freie pädagogische Arbeit sei unter den jetzigen Bedingungen nicht mehr möglich, teilt er über den Bürgermeister der Stadt mit. Zu tief saß wohl der Schock, welche Wellen die Aussagen einiger geschlagen hatten. Medien der gesamten Republik berichteten über den Fall und die 1.200-Seelen-Gemeinde stand plötzlich unter dem Generalverdacht der Homophobie. Gegenüber dem NDR ließ Bürgermeister Gerd Meyer nun mitteilen, dass keine weiteren Stellungnahmen mehr gegeben würden.

Erschreckend, dass die homophobe Meinung weniger ein ganzes Dorf in moralische Geiselhaft nehmen kann. Gut, dass sich deshalb soviele öffentlich für den Lehrer und gegen Homophobie aussprachen. Schade, aber verständlich, dass der Lehrer nun doch lieber auf den neuen Job verzichtet. •ck

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