KOMMENTAR – HOMOEHE GLEICH FAHRGEMEINSCHAFT

Kardinal Meisner hat sich in einem Debattenbeitrag in der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ gegen eine Gleichstellung homosexueller Partnerschaften mit der Ehe ausgesprochen. „Unter Umweltaspekten etwa könnte der Staat dann auch Fahrgemeinschaften rechtlich der Ehe gleichstellen.“ Von jemandem der von Berufswegen keine Beziehung eingehen darf, ist wohl nichts anderes zu erwarten.

Die Anerkennung der Liebe, des Wunsches zusammen zu Leben, Verantwortung füreinander zu übernehmen und dabei nicht gegenüber heterosexuellen Paaren benachteiligt zu sein, kann für ihn keine Rolle spielen. Seine Argumente unterscheiden sich nicht von denen einer Katherina Reiche, die fortwährend die gleichen Floskeln blubbert und dabei bemüht ist, sachlich zu klingen.

So sagt Meisner: „Es ist das ureigenste Interesse des Staates, dass es die Ehe zwischen Frau und Mann gibt, denn aus der Ehe erwächst die Familie, und sie ist seine Keimzelle und Bestandsgarant.“ Fortpflanzung als zentraler Aspekt der Partnerschaft. Dies ist nur ein Schachzug, ein letzter Ausweg für die Unterscheidung von verschieden- und gleichgeschlechtlichen Partnerschaften.

Meisner Instrumentalisiert letztendlich das Kindswohl indem er angibt: „Wer ist meine Mutter, wer mein leiblicher Vater? Wie wir heute auch wissenschaftlich belegen können, sind diese Fragen, wie die meisten Kinderfragen, alles andere als trivial.“

Es scheint, als glaube der Kardinal, „gesunde“ Kinder könnten nur aus Mutter-Vater-Beziehungen erwachsen. Die Lebenswirklichkeit, diverse Familienmodelle für die Beteiligten funktionieren, beweisen zum Glück das Gegenteil. Eine Wirklichkeit, von der Kardinal Meisner kilometerweit entfernt ist.

Ein weiterer Einblick aus Meisners Gedankenwelt: „Nun kann man einwenden: die Fortpflanzung lässt sich auch anders organisieren als in der Ehe; die Techniken sind vorhanden. Abgesehen von der Frage, welchen Eigen- und Stellenwert ein Kind dann noch hat.“ Im Umkehrschluss stellt sich die Frage, welches Bild er selbst von Kindern hat, die nicht aus einer „natürlichen Verbindung“ hervorgehen. Die Sinnfrage bei solchem, vermeintlich künstlichem Leben zu stellen, ist mehr als erschreckend. •N. JANUSZEWSKI

Lizenztext: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de

Internet: HIER DIE AUSSAGEN MEISNERS IM WORTLAUT

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