GEGENWIND FÜR DEN PAPST

Nun ist es amtlich. Bei seinem Deutschlandbesuch im kommenden September wird Papst Benedikt XVI. eine Rede vor dem Bundestag halten. Wie blu bereits vor einem Monat vermutete (siehe Link), laufen Schwulenrechtler und Oppositionspolitiker jetzt Sturm. Auch Manfred Bruns, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD) meldete sich in einer Mitteilung zu Wort:

„Die Einladung des Papstes in den Deutschen Bundestag ist völlig unverständlich. Der Bundestag macht damit einen Kniefall vor einem Religionsführer, der keinen Zweifel daran lässt, dass er wesentliche Grundlagen unserer Verfassungsordnung wie Gleichberechtigung und Diskriminierungsverbot ablehnt.

Benedikt XVI. hat Entscheidungen des Deutschen Bundestages wie die Einführung der Eingetragenen Lebenspartnerschaft als „Legalisierung des Bösen“ geschmäht. Er verneint die Gewissenfreiheit von katholischen Abgeordneten, wenn er ihnen ultimative Befehle zum Abstimmungsverhalten über gleichgeschlechtliche Partnerschaften gibt. Der Papst hat nie eine Gelegenheit ausgelassen, Lesben und Schwule herabzuwürdigen und ihnen gleiche Rechte abzusprechen.

Statt in den Bundestag sollte der Papst bei seiner Berlin-Visite zu einem Besuch des Denkmals für die im Nationalsozialisten verfolgten Homosexuellen eingeladen werden. Das wäre der richtige Ort, endlich die längst überfällige Entschuldigung für die jahrhundertelangen Verbrechen der Katholischen Kirche an Homosexuellen auszusprechen.“

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